Projektabbruch als Konsequenz der Ergebnisse der Vernehmlassung: So lautet das Verdikt des Kantons Wallis, wie dieser in einer Mitteilung bekannt gibt. Die erarbeitete Vision und Strategie verkommt damit zum Papiertiger. Nach dem Rückzugsentscheid der Luftwaffe im Jahr 2018 schlug der Staatsrat vor, den Flughafen Sion als Instrument zur Förderung und Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus im Wallis zu nutzen. Die Entwicklung hätte unter anderem darin bestanden, den Flughafen Sion in eine Innovations- und Ausbildungsplattform für den Einsatz neuer Luftfahrt- und Flughafentechnologien umzuwandeln und gleichzeitig die Auswirkungen seiner Infrastruktur und seiner Aktivitäten auf die Umwelt zu reduzieren und einen massvollen und nachhaltigen Flugverkehr zu gewährleisten.

Zu wenig Unterstützung

Doch daraus wird nun nichts. Laut Mitteilung des Staatsrats zeigen die Rückmeldungen aus der Vernehmlassung zum Vorentwurf des Gesetzes über die kantonale Luftfahrtstrategie und über die Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft des Flughafens Sion, dass die geplante Strategie nicht die notwendige Unterstützung erhält, um ein Projekt dieser Grössenordnung weiterzuführen. Die Stellungnahmen bezogen sich hauptsächlich auf die für den Flughafen Sion vorgesehene Strategie und schlugen keine wesentlichen Änderungen am Gesetzesvorentwurf vor. Ein Teil der Teilnehmenden der Vernehmlassung begrüsste die Strategie zwar, aber es wurde Kritik an der eigentlichen Entwicklung des Flughafens und dessen Auswirkungen auf die Umwelt geäussert. Ausserdem stellten die Gemeinden ihre finanzielle Beteiligung am Projekt infrage. Angesichts dieser Ergebnisse traf der Staatsrat den Entscheid, das Dossier nicht dem Grossen Rat vorzulegen.

Situation bleibt vorläufig unverändert

Das Ziel des Regierungsprogramms, den Flughafen Sion in ein strategisches Instrument für die Wirtschaft und den Tourismus des Kantons umzuwandeln, wird nicht weiterverfolgt, heisst es in der Mitteilung. Die Situation des Flughafens bleibt somit unverändert. Die Stadt wird die Betriebs- und Investitionskosten des Flughafens tragen. Der Kanton wird das Betriebs- und Investitionsdefizit zu 50 % subventionieren. Der Flughafen dient auch weiterhin als Ausweichflugplatz für die Schweizer Luftwaffe. Die Stadt Sion hält die eidgenössische Betriebskonzession bis zu ihrer Erneuerung im Jahr 2031. Zu diesem Zeitpunkt kann sie an eine andere Einheit vergeben werden, die dann über die Aktivitäten am Standort Sitten entscheiden kann.