Das Projekt wurde einem «Dreamteam» von besonders qualifizierten Mitarbeitern des JPO (Joint Program Office) des 388th Fighter Wing des Ogden Air Logistic Complex und von Lockheed Martin anvertraut. «Dies ist eine Premiere für das F-35-Programm und ein sehr aufregendes Projekt», sagte Dan Santos, Leiter Instandhaltung des F-35-JPO. 

Standardisierte Verfahren

In den letzten Jahren hat das F-35 JPO nach neuen Möglichkeiten gesucht, brauchbare Teile und Systeme aus beschädigten F-35-Flugzeugen wiederzuverwenden, um sie weiterhin für die Wartung und den Betrieb der F-35 zu nutzen. «Die Prüfung der Machbarkeit dieses Projekts begann im Januar 2020, als das F-35 JPO an uns herantrat, weil wir bereits die wirklich grossen Schadenssanierungsprojekte für die F-22 durchgeführt hatten», sagte Scott Taylor, leitender Maschinenbauingenieur bei Lockheed Martin. Im Gegensatz zu früheren Projekten zeichnet sich diese Initiative laut Taylor durch ihre sorgfältige Dokumentation aus, die dazu dient, standardisierte F-35-Verfahren zu etablieren, die in Zukunft nahtlos in den Routinebetrieb integriert werden können. «Alle Teile des Flugzeugs können theoretisch demontiert und wieder montiert werden, aber das ist noch nie zuvor gemacht worden», so Taylor. «Dies ist der erste F-35 'Franken-Bird', den es bisher gab. Das ist Geschichte.» 

Die beiden Flugzeuge

Nachdem die Machbarkeit des Projekts geprüft wurde, entschied sich das F-35 JPO in Zusammenarbeit mit dem 388th Fighter Wing für den Wiederaufbau der AF-211, einem F-35, bei dem sich im Juni 2020 das Bugfahrwerk abgelöst hatte. Die Bugsektion dieses Flugzeugs wird durch die unbeschädigte Nase der AF-27 ersetzt, einer F-35, die 2014 auf der Eglin AFB, Florida, einen schweren Triebwerksbrand erlitten hatte und nun als Übungsobjekt für die Schadensreparatur auf der Hill AFB dient. 

Mobile Einrichtung

Um die Arbeiten vor Ort auf der Hill AFB abzuschliessen, wurden völlig neue, einzigartige Spezialwerkzeuge, Vorrichtungen und Ausrüstungen entwickelt und gebaut, die speziell für die Mobilität angepasst wurden. Diese können in Zukunft auch im Ausland eingesetzt werden. «Wir haben vielseitige Werkzeuge entwickelt, die in eine Conex-Box passen und so an verschiedene Orte transportiert werden können, auch in vorgeschobene Operationsgebiete», so Taylor. 

Benefit fürs Programm

Das Projekt liegt derzeit mehrere Monate vor dem Zeitplan und wird voraussichtlich im März 2025 abgeschlossen sein. «Mit diesem Projekt wird nicht nur ein Kampfmittel an die Streitkräfte zurückgegeben, sondern es öffnet auch die Tür für die Reparatur künftiger verunglückter Flugzeuge mit Hilfe der entwickelten Werkzeuge, Geräte, Techniken und Kenntnisse», sagte Santos. Gelingt das Projekt zufriedenstellend, kommen die zusätzlichen Fähigkeiten dem gesamten F-35-Programm zugute.