Seit dem 7. März 2024 ist Schweden offizielles Mitglied der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO). Der erste Einsatz für die schwedische Luftwaffe im Rahmen dieses Engagements liess nicht lange auf sich warten. Am Morgen des 11. März erfassten Radargeräte der alliierten Streitkräfte eine nicht identifizierte Flugspur über der Ostsee, die vom Kaliningrader Gebiet zum russischen Festland führte. Die Fluglotsen im NATO-Zentralkommando in Uedem koordinierten daraufhin den Start schwedischer NATO-Kampfflugzeuge von Schweden aus und wiesen belgische F-16-Kampfflugzeuge an, vom Luftwaffenstützpunkt Šiauliai in Litauen aus zu starten. Beide Alliierten identifizierten visuell eine russische Tu-134, die nicht im Flugplan stand.

An-26 eskortiert

Später an diesem Tag erschien auf den Radarschirmen der NATO eine weitere Spur einer russischen An-26, woraufhin das CAOC die deutschen Schnellabfangjäger in Lielvarde alarmierte, um weitere Details der Spur zu ermitteln. Auch die schwedischen JAS-39 Gripen-Jets wurden gestartet. Die beiden Alliierten führten eine visuelle Identifizierung der russischen An-26 durch und eskortierten das Flugzeug. Nach der professionellen Durchführung dieser routinemässigen visuellen Identifizierungsmissionen kehrten die NATO-Jets aus Belgien, Deutschland und Schweden zu ihren Stützpunkten zurück.

Regelmässige Einsätze

Als Vorsichtsmassnahme lässt die NATO-Kommandozentrale regelmässig Kampfflugzeuge starten, um russische Flugzeuge zu identifizieren und ihre Flugbahn zu verfolgen, wenn sie in der Nähe des NATO-Gebiets oder über Operationen der Allianz erkannt werden. Für die deutsche Luftwaffe war dies der zweite Einsatz seit der Übernahme der Luftpolizeimission in Lielvarde am 1. März, während die belgischen Jets seit Beginn ihrer Mission in Šiauliai am 1. Dezember 2023 etwa ein Dutzend Mal zum Einsatz kamen.