Das Jahr 2023 bestätigt die Erholung der Flugaktivitäten am Genève Aéroport. Die Passagierzahlen haben sich im vergangenen Jahr bei  92% des Passagieraufkommens von 2019 eingependelt. Die höheren Passagierzahlen wirkten sich auf die Einnahmen aus dem Flugbetrieb und andere Bereiche aus, was zu einem Umsatzanstieg auf 489,6 Mio. CHF im Jahr 2023 führte (423,1 Mio. CHF im Jahr 2022). 

Verschuldung nimmt ab

Unter dem gemeinsamen Effekt der Kontrolle, der Betriebskosten und der Erhöhung der Gebühren aus dem Luftfahrtgeschäft verbessert der Genève Aéroport seine Profitabilität. Die Marge des Betriebsergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beläuft sich auf +38,6% (+37,4% im Jahr 2022). Dieses Ergebnis ermöglicht dem Flughafen, den Schuldenabbauprozess gemäss der vom Verwaltungsrat bestätigten Strategie zur Überwindung der Covid-Krise fortzusetzen. Nach einem Höchststand der Nettoverschuldung von 790 Millionen Franken im Januar 2022 ist diese bis Ende 2023 auf 578 Millionen Franken gesunken (685 Millionen Franken Ende 2022). Dass der Verschuldungsgrad Ende 2023 besser als erwartet ausgefallen ist, wird allerdings auch der Verzögerung bei geplanten Investitionsausgaben für den Bau des neuen Logistikzentrums für Gepäcksortierung (BLC) zugeschrieben.

Stabile Erträge

Die Erträge aus der Luftfahrt stiegen im Vergleich zu 2022 um 15,7% auf 287,2 Millionen Franken. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Zunahme des Verkehrsaufkommens (Flugbewegungen und Passagiere) zurückzuführen. Die nicht-luftfahrttechnischen Einnahmen (Geschäfte, Parkplätze, Mieten usw.), stiegen ebenfalls um 15,7% auf 202,5 Millionen Franken. Im vergangenen Jahr blieb der Anteil der Einnahmen aus der Luftfahrt an den Gesamterträgen mit 58,7% stabil, während der Anteil der Einnahmen aus der Nicht-Luftfahrt bei 41,3% lag. Die Betriebsausgaben folgten dem Geschäftswachstum und stiegen im Vergleich zu 2022 um 25,8% auf 150,1 Millionen Franken bis Ende 2023.

Mehr Personal

Der Personalaufwand stieg 2023 im Vergleich zu 2022 um 5,2 Millionen Franken (+3,6%) und erreichte 150,6 Millionen Franken. Das Unternehmen zählt am 31. Dezember 2023 1'039 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, was 980,73 VZÄ (Vollzeitäquivalente) gegenüber 966,23 VZÄ am 31. Dezember 2022 entspricht.

Mehr Nachtflüge

Im Jahr 2023 empfing der Genève Aéroport 16'482'713 Passagiere, 17,02% mehr als im Jahr 2022, aber 8,05% weniger als im Jahr 2019. Das Gesamtverkehrsaufkommen (Linien- und Charterverkehr, kommerzielle und nicht-kommerzielle Luftfahrt) stieg im Vergleich zu 2022 um 5,93% auf 172'841 Flugbewegungen. Diese Zahl liegt immer noch 7,10% unter dem Niveau von 2019. Die Flugbewegungen zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr morgens, einschliesslich der Sanitätsflüge, belaufen sich auf 9'618 (gegenüber 9'261 im Jahr 2022), was 5,56% der Gesamtbewegungen entspricht (5,68% im Jahr 2022).

Flugangebot und Marktanteile

Der Flughafen Genf hat 2023 wieder ein Langstreckennetz wie vor der Corona-Krise angeboten, wobei einige Ziele zusätzlich mit erhöhten Frequenzen angeflogen wurden. Das Angebot  wurde um zwei Destinationen auf 148 erhöht. Die TOP 5 der Destinationen nach Städten im Jahr 2023 sind London, Paris, Porto, Lissabon und Amsterdam. Die Marktanteile der zehn grössten Fluggesellschaften im vergangenen Jahr verteilten sich wie folgt: easyJet (46,4%), SWISS (12,2%), British Airways (4,9%), Air France (3,8%), Iberia (2,9%), KLM Royal Dutch Airlines (2,2%), TAP Portugal (2,1%), Emirates (2,0%), Turkish Airlines (1,9%) und Lufthansa (1,6%).

Neue Flugzeuge gegen Lärm

Seit mehreren Jahren ermutigt der Genève Aéroport die Fluggesellschaften durch finanzielle Anreize, Flugzeuge der neuesten Generation einzusetzen, die so zur Begrenzung der Lärmemissionen beitragen. Im Jahr 2023 beträgt der Anteil der Linien- und Charterflugzeuge der neuesten Generation, die weniger Lärm verursachen und weniger Kerosin verbrauchen, 32,53% der Flugbewegungen von Linien- und Charterflugzeugen. Der Anstieg verdeutlicht, dass diese starken Initiativen zu konkreten Ergebnissen führen. Im Jahr 2021 lag dieser Anteil bei 22,25% und im Jahr 2022 bei 24,95%.

Frachtgeschäft abhängig von Wirtschaft

Insgesamt wurden am Flughafen Genf im letzten Jahr 66.358 Tonnen Fracht abgefertigt. Dies ist ein Rückgang um 5,76% im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rückgang steht im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.

Kostspielige Projekte

Im Jahr 2023 belaufen sich die Investitionen auf 68 Millionen Franken. Drei Projekte stehen im Vordergrund: der Anschluss an GeniLac, die Konkretisierung des Logistikzentrums für Gepäcksortierung (BLC) und die Vergabe des Design-and-Realisation-Mandats an das Unternehmen Losinger-Marazzi SA-Bouygues Bâtiment International (LMP) für das Projekt CAP2030.