Insgesamt geht das Jahr 2019 als weiteres sehr erfolgreiches Jahr in die Geschichte des mittlerweile 80-jährigen Unternehmens ein. Die Zahlen des Geschäftsjahrs fielen sehr ähnlich aus wie die des vorausgegangenen Jahres. Pilatus hat gemäss eigenen Angaben das umfassendste Produktionsprogramm überhaupt mit 134 Flugzeugen gemeistert – 83 PC-12 NG, 40 PC-24 und 11 PC-21 wurden abgeliefert.

Markteinführung des PC-24 geglückt

Pilatus hat mit dem PC-24 den Markteintritt geschafft und ist aus der Aufbauphase herausgeflogen. «Bis zum aktuellen Tag wurden 75 PC-24 ausgeliefert, welche mittlerweile auf allen Kontinenten im Einsatz sind», schreibt Pilatus. Der PC-24 mit den meisten Flugstunden sei bereits über 1800 Stunden geflogen.

Das Bestellbuch ist seit Mai letzten Jahres wieder geöffnet und die Nachfrage nach dem weltweit einzigartigen Pilatus Super Versatile Jet ist ungebrochen hoch. «Es konnten namhafte Neukunden wie beispielsweise Volkswagen und die Ambulanzorganisation KSA in Schweden vom PC-24 überzeugt werden – wichtige Meilensteine im noch jungen PC-24 Programm», teilt der Flugzeugbauer mit.

PC-24 für Naturpisten zertifiziert

Um den Super Versatile Jet für den Betrieb auf Naturpisten und unter weiteren Bedingungen zu zertifizieren, wurde 2019 zudem eine umfangreiche Nachzertifizierungs-Testkampagne durchgeführt. «Sämtliche PC-24 können ab sofort auch auf nassen und schneebedeckten Natur- und Graspisten operieren. Damit verbunden fanden diverse weitere PC-24 Produktverbesserungen statt, die «Kinderkrankheiten» eliminiert haben oder den Kunden einen zusätzlichen Mehrnutzen bringen», betont Pilatus.

Hervorragendes Echo auf den PC-12 NGX

Im Herbst 2019 hat Pilatus den PC-12 NGX lanciert. «Die Weiterentwicklung des weltweit erfolgreichsten einmotorigen Turboprops seiner Klasse verfügt im Vergleich zu seinem Vorgänger über ein verbessertes Triebwerk, eine smartere Avionik und eine komplett neu gestaltete Kabine mit grösseren Fenstern. Insbesondere das neue Triebwerk PT6E-67XP von Pratt & Whitney Canada beeindruckt: Sein elektronisches Propeller- und Motorsteuerungssystem stellt in diesem Marktsegment eine Weltneuheit dar», qualifiziert Pilatus nicht ohne Stolz den «begehrtesten Single der Welt».

Pilatus konnte das Flugzeug noch im letzten Jahr zertifizieren, die Produktionslinie umstellen und seit der Lancierung viele Bestellungen entgegennehmen. Die ersten Kunden sind seit diesem Monat bereits mit ihrem «NGX» unterwegs.

PC-21 Grossauftrag aus Spanien

Mit dem PC-21 Auftrag aus Spanien, welcher 2019 finalisiert und Ende Januar 2020 unterzeichnet werden konnte, hat Pilatus ein sehr wichtiges Ziel zur Sicherstellung der Zukunft erreichen können. Insgesamt wird Pilatus 24 PC-21 an die Spanischen Luftstreitkräfte, die Ejército del Aire, ab 2021 liefern. Mit Spanien konnte Pilatus bereits die dritte europäische Luftwaffe für den Next Generation Trainer gewinnen. «Sollte der Geschäftsbereich der «General Aviation» aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage tatsächlich einen Einbruch ergeben, hilft dieser Auftrag Pilatus essentiell, dass die Auslastung der Mitarbeitenden sowie der Unternehmenserfolg auch zukünftig gewährleistet sind», betont das Stanser Unternehmen. Es zeige beispielhaft, wie wichtig die gewählte Zweibeinstrategie – das zivile und militärische Geschäft – für den kontinuierlichen Fortbestand des Unternehmens ist.

Im November 2019 hat Pilatus den letzten der insgesamt 49 bestellten PC-21 an die Royal Australian Air Force ausgeliefert. Mit dieser vorerst letzten PC-21 Ablieferung ist die weltweite Flotte auf 211 Flugzeuge angewachsen.

Mitarbeitende erfolgsbeteiligt – auch jetzt

Der gruppenweite Personalbestand von Pilatus ist 2019 leicht auf 2289 Vollzeitstellen gewachsen. Weiterhin sind 93 Prozent in Stans angestellt, was Pilatus als ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz wertet. Das sehr gute Jahresergebnis sei insbesondere der wichtigsten Ressource, den Pilatus Mitarbeitenden, zu verdanken, hält Pilatus fest. Für 2019 haben alle Mitarbeitenden, angefangen vom Lernenden bis zum Manager, deshalb einmal mehr ihren persönlichen Anspruch am Gewinn. Es sind in diesem Jahr zusätzlich fast 1.5 Monatslöhne, welche im April 2020 ausbezahlt wurden. Pilatus verfolgt dieses erfolgsabhängige und mit der hauseigenen Betriebskommission vertraglich vereinbarte Mitarbeiter-Beteiligungsmodell seit nunmehr 25 Jahren.

Turbulenzen im Jahr 2020

Mit einem Bestellbestand von über zwei Milliarden Schweizer Franken konnte Pilatus ins neue Jahr starten, den Grossauftrag der Spanischen Luftwaffe nicht einmal eingerechnet. Doch die Corona-Krise werde ihre Spuren mit Sicherheit hinterlassen und die anfangs Jahr noch vielversprechenden Aussichten seien gedämpft worden. Pilatus musste deshalb sofort gegensteuern und als erste Massnahme Kurzarbeit für einen Grossteil der Mitarbeitenden einführen. Zwischenzeitlich konnte die Quote an Mitarbeitenden in Kurzarbeit jedoch wieder auf weniger als 20 Prozent gesenkt werden. Lieferketten sind aber weiterhin gestört, weshalb eine kontinuierliche Neubeurteilung der Situation nötig sei.

Oscar J. Schwenk zum 2019 und über die Zukunft

Der Verwaltungsratspräsident von Pilatus, Oscar J. Schwenk, sagt anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses: «Ich bin äussert zufrieden mit unserer Leistung im Jahr 2019. Die allgegenwärtige Corona-Pandemie hat uns jedoch – wie vielen anderen Unternehmen – gewaltige Turbulenzen beschert und der gewählte Kurs muss faktenbasiert jederzeit angepasst werden. Doch für jeden Piloten ist es eine Selbstverständlichkeit, den Flugweg und die Reisehöhe jederzeit anzupassen. Deshalb machen wir gegenwärtig genau das, was wir in den ersten Flugstunden gelernt haben – good airmanship: aviate, navigate, communicate. Oder mit anderen Worten: Das Unternehmen unter Kontrolle halten, Probleme analysieren und dann faktenbasiert handeln und kommunizieren. Ich habe mein Management unter der Leitung von CEO Markus Bucher jahrelang darauf getrimmt, in guten Zeiten für schlechte Zeiten zu sparen und immer auf dem Boden zu bleiben – eine gesunde Liquidität steht im Unternehmertum immer vor allem anderen! Das heisst konkret, realistische Saläre zu zahlen, Fixkosten stetig zu hinterfragen und die Gewinne nicht einfach masslos auszuschütten. Unsere Investoren unterstützen glücklicherweise diese nachhaltige Unternehmensstrategie – bewusst frei von Bankfinanzierungen – seit Jahren. Wir werden alle unseren Gürtel nun enger schnallen. Und genau jetzt, in dieser unvorhergesehenen Situation, helfen uns diese zurückgelegten finanziellen Mittel, die aktuelle Krise erfolgreich zu meistern und eine saubere Landung hinzulegen, damit wir zukünftig wieder gemeinsam durchstarten können. Von unserem Unternehmenserfolg profitieren am Schluss schliesslich wieder alle!»