Das Designkonzept «Explorer» basiert auf dem aktuellen Trend für Superyachten, die ihren Eignern zwei Wünsche erfüllen: Sie zu jeder Zeit an fast jeden Ort zu bringen und ihnen am Zielort als individuelles Hotel und Basislager für verschiedenste Freizeitaktivitäten und Ausflüge zu dienen. Als Plattform für die Umsetzung dieser Kundenwünsche in der Privatfliegerei haben die Spezialisten der Lufthansa Technik den Airbus A330 gewählt. Als klassisches Grossraumflugzeug bietet er ausreichend Platz für eine Vielzahl neuartiger Kabinenideen und auch eine ausreichende Reichweite, um die speziellen Wünsche der «Explorer»-Zielgruppe zu erfüllen.

Abgeleitet vom Yachtbau

«Im Yachtbau sind multifunktionale Erkundungsschiffe inzwischen eine eigene Klasse geworden. Und viele Eigner solcher Schiffe nennen auch ein Flugzeug ihr Eigen», erklärt Wieland Timm, Leiter des Vertriebs VIP & Special Mission Aircraft Services bei Lufthansa Technik. «Für diese stark wachsende Zielgruppe der VIP-Weltentdecker haben wir deshalb jetzt erstmals eine fliegende Plattform geschaffen. Im Gegensatz zu einer Yacht können die Passagiere mit unserem «Explorer»  aber innerhalb weniger Stunden auf die andere Seite des Globus reisen und dort ihr individuelles Basislager für weitere Aktivitäten errichten. Damit eröffnen sich für Entdecker völlig neue Möglichkeiten.»

Taghimmel, Nachthimmel, Diskothek

Ein besonders auffälliges Merkmal des «Explorer»-Konzepts ist das grossflächig integrierte Projektionssystem für virtuelle Inhalte, das sich im multifunktionalen Lounge-Bereich vom Fenstergurt bis fast zur gesamten Kabinendecke erstreckt. In enger Zusammenarbeit mit Diehl Aerospace – einem Joint Venture von Diehl Aviation und Thales – ist es den Experten der Lufthansa Technik nun gelungen, die entscheidende Brücke zur grosstechnischen Realisierung solcher virtuellen Kabinenelemente zu schlagen. Vom virtuellen Tag- und Nachthimmel über architektonische Formen bis hin zu einer fliegenden Diskothek sind die unterschiedlichsten oder sogar ständig wechselnden Konfigurationen möglich.

Ausfahrbarer Balkon

Eine weitere Besonderheit, die es den «Explorer»-Passagieren ermöglicht, ganz neue Entdeckungen zu machen, ist der Boden im vorderen Rumpfbereich, der sich aus dem geparkten Flugzeug zu einer grosszügigen Veranda ausfahren lässt. Die Frachtluke des Hauptdecks des Airbus A330-Frachters, die jetzt auch als Nachrüstlösung für die Passagierversion erhältlich ist, öffnet den «Explorer»-Innenraum zur Umgebung, in die die Passagiere über eine um mehrere Meter ausfahrbare Plattform direkt eintauchen können. In einer Höhe von rund vier Metern über dem Vorfeld bietet sich den Passagieren der EXPLORER so ein einzigartiger Blick auf die Umgebung und auf den Flughafen, der als Basislager für weitere Entdeckungen und Ausflüge, zum Beispiel mit den an Bord befindlichen Fahrzeugen, dient.

Multifunktionale Lösungen für Raumelemente

Neben der technischen Ausstattung haben die Ingenieur- und Designteams der Lufthansa Technik grösstes Augenmerk auf multifunktionale Lösungen und ein möglichst breites Spektrum von Anwendungsfällen gelegt. So gibt es neben klassischen Raumelementen wie Schlaf- und Gästezimmern, Bädern, Büros, Ess- und Konferenzbereichen auch einige neue Designideen. Ein solches Highlight ist der Multifunktionsraum im Heck des Flugzeugs. Er erfüllt die Bedürfnisse all jener Weltentdecker, die auch auf Langstreckenflügen nicht auf ihre gewohnten Fitness- und Wellnesseinrichtungen verzichten wollen. Für Notfälle kann dieser Raum auch in ein fliegendes Krankenhauszimmer umgewandelt werden.

Für 12 bis 47 Passagiere

Die jetzt gezeigte Designkonfiguration ist für bis zu zwölf VIP-Passagiere ausgelegt und legt explizit Wert darauf, den besonderen Entdeckercharakter für diese spezielle VIP-Zielgruppe erlebbar zu machen. Alternativ sind auf Basis dieses Konzeptes aber auch weitere modulare Varianten mit bis zu 47 Passagieren möglich. Diese können zum Beispiel ein deutlich individuelleres Eignermodul mit Masterbedroom und Bad sowie einem Büro, aber auch grössere Bereiche für die Crew oder zusätzliches Gefolge beinhalten. Lufthansa Technik will das «Explorer»-Konzept als Ideenlabor nutzen, um weitere Ideen und Technologien, die bisher nur auf dem Reissbrett existieren, weiterzuentwickeln und zu präsentieren.