Das Projekt Ostflügel, das vollständig vom Flughafen finanziert wurde, soll den Empfang von Passagieren auf Interkontinentalflügen verbessern und den aktuellen Standards in diesem Bereich entsprechen. Es ersetzt den Pavillon für Grossraumflugzeuge, der 1975 als Provisorium errichtet wurde. Die neuen Abfertigungsräume verfügen über eine moderne Infrastruktur und verbessern die Sicherheit des Flugbetriebs. Darüber hinaus entspricht das Projekt den wirtschaftlichen, touristischen und diplomatischen Bedürfnissen, indem es darauf abzielt, das Langstreckenangebot aufrechtzuerhalten und zu konsolidieren. Mit dem Ostflügel will der Flughafen Genf seinen Beitrag zur internationalen Ausstrahlung und zum wirtschaftlichen Wohlstand der Region verstärken. Ausserdem wird diese Struktur zur Entwicklung von Aktivitäten und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. 

Qatar fliegt wieder nach Genf

Im März 2020 stellte Qatar Airways die Flüge zwischen Genf und Doha aufgrund der veränderten Nachfrage durch COVID-19 vorübergehend ein. Nun schreibt die Airline, sie nehme die Verbindung ab dem 27. März 2022 wieder auf. Viermal wöchentlich, montags, mittwochs, freitags und sonntags werden Flüge von Genf an den Hamad International Airport, dem Heimatflughafen von Qatar Airways in Doha angeboten. Passagiere dieser und anderer Kontinentalflüge werden im neuen Terminal abgefertigt.

Nachhaltigkeit und Energieneutralität

Das Konzept des Ostflügels erhöht die Energiebilanz des Flughafens dank des Einsatzes modernster Technologien. Die Wärmedämmung dieses Terminals wird durch den Einsatz von Fassaden mit Hochleistungs-Dreifachverglasung gewährleistet, die in den Sommermonaten mit einem speziellen Sonnenschutz versehen sind. Der Strom wird von einer fast 7.000 m2 großssen Solaranlage erzeugt, die aus rund 3400 Photovoltaikmodulen besteht. Die Energieneutralität wird somit durch die Kombination der Solaranlage, einer starken Isolierung des Gebäudes und hocheffizienten Wärmepumpen gewährleistet. Letztere erzeugen und speichern zunächst Wärmeenergie über 110 Erdwärmesonden speichern. 

Natürliches Licht

Die Materialpalette wurde aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihres geringen Wartungsaufwands ausgewählt. Transparente Glaswände trennen die Ströme der Reisenden, maximieren das natürliche Licht und erleichtern die Orientierung. Die Decke ist mit Deflektoren perforiert, die eine wichtige Rolle bei der Schallabsorption spielen. Alle 20 Meter wurden Sensoren angebracht, um Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2 und flüchtige organische Verbindungen (VOCs) zu überwachen. Sie sind mit einem Gebäudemanagementsystem verbunden, das dafür sorgt, dass die Luftzufuhr und die Kühlung/Heizung zonenspezifisch in Echtzeit angepasst werden. Die Beleuchtungsstrategie hat sich im Laufe der Jahre geändert und Leuchtstofflampen durch energiesparende LEDs ersetzt.