ZeroAvia gehört zu den Pionieren auf dem Sektor für Brennstoffzellen betriebene Flugzeuge. Auf Basis eines für einen Piper Malibu PA-46 entwickelten Brennstoffzellen-Systems versucht die Firma, das vorläufig noch nicht zugelassene Antriebssystem ZA600 auch anderen Flugzeugherstellern schmackhaft zu machen. Dazu gehört Otto Aviation mit seiner sehr utopisch wirkenden «Celera». 

Flugeffizienz bereits bewiesen

Das fortschrittliche Flugzeugdesign von Otto bietet einen aussergewöhnlich geringen Luftwiderstand über das gesamte Flugzeug. Das Design des Celera-Rumpfs, des Leitwerks und der Flügel nutzt die laminare Strömung. Der Flugzeugtyp mit Heckpropeller-Antrieb kann bis zu 19 Passagiere transportieren. Zunächst sieht man dessen Einsatz der «Celera» im Business-Bereich. 

Effizientes Antriebssystem

Die Laminarströmung ist bei dieser Konstruktion die Lösung mit minimalem Luftwiderstand für Flugzeugoberflächen und zeichnet sich durch glatte Luftströmungsschichten mit wenig bis gar keiner Vermischung benachbarter Schichten aus. In Verbindung mit äusserst treibstoffeffizienten Antriebssystemen wird der Celera die Betriebskosten erheblich senken und die Reichweite im Vergleich zu vergleichbaren Flugzeugen erhöhen, während gleichzeitig ein optimaler Passagier-komfort und eine optimale Frachtkapazität geschaffen werden. Der Stand der Technik war bisher, den deutschen bereits zugelassenen Dieselflugmotor RED A03 mit 368 kW (500 PS) für die ersten Flugversuche einzusetzen und diesen Motor nach Kundenwunsch auch mit dem Flugzeug zu zertifizieren. Der jetzige Prototyp ist mit einem fünfblättrigen MT-Propeller ausgestattet.

Hohe Gleitzahl

Nach ersten Flugversuchen bestätigte sich bei der Celera 500L, der noch mit diesem Motor bestückt ist, dass die Gleitzahl bei 22 liegt, ein enormer Wert, der damit etwa das Dreifache gegenüber Flugzeugen gleicher Grössenordnungen ausmacht. Dieser hohe Wert ist auch auf die grosse Flügelstreckung zurückzuführen. Dazu kommt eine Fluggeschwindigkeit von 460 kts. und volle Stehhöhe für die 13 Passagiere. Zurzeit fliegt das noch fensterlose Flugzeug als Experimental in den USA. Die Flugeffizienz konnte schon durch die kolbengetriebene Version erheblich verbessert werden, wodurch die Betriebskosten des Fliegens gesenkt werden könnten. Das macht die Adaption auf einen Elektroantrieb besonders attraktiv. 

Wasserstoff-elektrischer Betrieb angestrebt

Wenn die Celera mit einem elektrischen Antriebsstrang von ZeroAvia angetrieben wird, soll er emissionsfreie Langstreckenflüge ermöglichen und gleichzeitig die Betriebskosten dank reduzierter Wartungskosten und sinkender Preise für den Wasserstoff als Brennstoff weiter senken. Das besondere Design eignet sich besonders zur Unterbringung grosser Wasserstofftanks innerhalb des Rumpfes, was eine Reichweite mit dem energiereichen Wasserstoff auf 1000 Seemeilen ermöglichen wird - alles ohne Klimaauswirkungen durch Kohlenstoff- und Nicht-Kohlenstoff-Emissionen (wie NOx, SOx und Partikel). 

Im Rahmen der Vereinbarung werden Otto Aviation und ZeroAvia daran arbeiten, die emissionsfreien 600 kW starken ZA600-Triebwerke von ZeroAvia in das revolutionäre Celera-Flugzeug von Otto Aviation zu integrieren und serienreif zu machen.