Die Raumfahrtaktivitäten in den USA nehmen stetig zu. Die mit den Raketenstarts verbundenen Luftraumsperren schränken die Luftfahrtaktivitäten in der Nähe der Startplätze zunehmend ein. Die FAA sieht sich veranlasst zu handeln, um die Bedürfnisse der Startlizenznehmer sowie der Fluggesellschaften, der allgemeinen Luftfahrt und des Militärs besser auszugleichen und Störungen zu minimieren. 

Kommerzielle Anbieter sollen nachts starten

Ob ein kommerzieller Raumflugbetrieb wie beantragt stattfinden kann oder ob ein alternativer Zeitpunkt gefunden werden muss, macht die FAA etwa von der Anzahl Flüge und/oder die Anzahl Passagiere abhängig, die von einer Luftraumsperre betroffen wären. Feiertage, Ferienzeit und andere wichtige Ereignisse, welche eine erhöhte Reisetätigeit mit sich bringen, werden in die Planung berücksichtigt. Zudem ermutigt die FAA kommerzielle Raumfahrtanbieter dazu, ihre Starts in die Nachtstunden zu verlegen, wenn weniger kommerzielle Flugoperationen stattfinden.

Nationale Interessen und Nutzlasten haben Vorrang

Die FAA schreibt in ihrer Mitteilung, sie werde kommerziellen Raumfahrtaktivitäten Vorrang einräumen, die einen nationalen Sicherheitszweck verfolgen oder zumindest im nationalen Interesse liegen und solche, die Nutzlasten beinhalten. 

Kürzere Luftraumsperren angestrebt

Ende Juni wird die Behörde die Akteure der Luft- und Raumfahrtindustrie zur weiteren Beratung einladen. Später wird sie einen Ausschuss für Luftraumzugangsprioritäten einberufen, der Regeln für die Luftfahrt aufstellen soll. Diese Arbeit erfolgt zusätzlich zum Einsatz von Instrumenten und Verfahren (z. B. Space Data Integrator), mit denen die Sperrung des Luftraums auf durchschnittlich zwei Stunden statt vier Stunden pro Start reduziert werden könnten.

Integration ins Nationale Luftraumsystem

Der Space Data Integrator (SDI) ist ein von der FAA entwickeltes Tool, um Start- und Wiedereintrittsfahrzeugen in das nationale Luftraumsystem (NAS) zu integrieren. Der einsatzfähige Prototyp empfängt Start- und Wiedereintrittsdaten für den anfänglichen Einsatz im NAS und ermöglicht ein besseres Situationsbewusstsein und eine bessere Entscheidungsfindung im Luftraummanagement.

Wie funktioniert SDI?

Der SDI-Betriebsprototyp ist so konzipiert, dass er die von den Betreibern gesammelten Zustandsvektordaten von Start- und Wiedereintrittsfahrzeugen, wie z. B. Fahrzeugposition, Höhe und Geschwindigkeit, entgegennimmt. SDI verarbeitet dann die Daten, zeigt sie an und leitet sie an das Verkehrsflussmanagementsystem (TFMS) weiter. So kann die FAA die tatsächliche und die geplante Flugbahn von Start- und Wiedereintrittsoperationen, den Status verschiedener Missionsereignisse und die Anzeige von AHAs (Aircraft Hazard Areas) verfolgen. 

Flexiblere Reaktion

Mit der Einführung von SDI und zeitbasierten Verfahrensverbesserungen wird die FAA beginnen, den Luftraum dynamischer zu verwalten, was dazu führt, dass die Dauer der Sperrung des Luftraums für andere NAS-Nutzer im Laufe der Mission reduziert werden. Die FAA schreibt, sie werde mit SDI auch effektiver auf Eventualitäten reagieren und den Luftraum schneller wieder für die NAS freigeben können.