Swiss hat ihr operatives Ergebnis 2023 gegenüber Vorjahr um rund 58 Prozent auf 718,5 Millionen Franken gesteigert (2022: 456 Millionen Franken). Damit hat die Fluggesellschaft das Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Insgesamt hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2023 operative Erträge in Höhe von 5,3 Milliarden Franken (2022: 4,4 Milliarden Franken) erwirtschaftet. Damit lagen sie um rund 21 Prozent über Vorjahr. Die Adjusted EBIT-Marge betrug 13,5 Prozent.

Knapp 30 Prozent mehr Passagiere

Im Geschäftsjahr 2023 hat Swiss rund 16,5 Millionen Passagiere sicher an ihr Ziel gebracht, das sind knapp 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anzahl der Flüge stieg um 22,5 Prozent auf über 130’000. Im Jahr 2023 wurden auf dem gesamten Streckennetz 28,2 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten, die verkauften Sitzkilometer steigerte Swiss um 33,9 Prozent. Der Sitzladefaktor lag bei durchschnittlich 84,5 Prozent und damit um 3,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Insgesamt hat die Airline im Jahr 2023 rund 87 Prozent der Kapazität von vor der Krise angeboten. Im laufenden Jahr soll das Angebot auf circa 95 Prozent ausgebaut werden. 

Frachtgeschäft hat sich wieder nivelliert

Die Nachfrage nach Frachtleistungen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken und hat wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Anbieter im Markt ihr Angebot im letzten Jahr kontinuierlich ausgebaut und sich die globalen Lieferketten stabilisiert haben. «Gleichwohl hat die Frachtsparte von Swiss einen bedeutenden Beitrag zu unserem Gesamtergebnis geleistet», so CFO Markus Binkert.

Freude bei CEO

Dieter Vranckx, CEO von Swiss, freut sich über das starke Ergebnis, gibt sich aber auch kritisch: «Die Herausforderungen im vergangenen Jahr waren gross. Deshalb bin ich stolz auf die Arbeit des gesamten Teams und freue mich sehr über das starke Ergebnis. Mit dem Jahr 2023 lassen wir die Krisenjahre endgültig hinter uns. Swiss ist stark, stabil und konkurrenzfähig – beste Voraussetzungen, um auch in Zukunft erfolgreich unterwegs zu sein. Wir müssen in Bereichen wie Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit besser werden und weiterhin eine nachhaltigere Luftfahrt fördern. Bis 2027 werden wir bis zu fünf Milliarden Franken in Flotte, Kundenerlebnis, Mitarbeitende und Nachhaltigkeit investieren.» 

Günstiges Marktumfeld 

Das ausserordentlich gute Ergebnis bestätigt, dass Swiss die Corona-Krise und die grossen Herausforderungen, die mit ihr verbunden waren, endgültig überwunden hat. «Wir freuen uns sehr, dass wir nach den finanziell äusserst herausfordernden Pandemiejahren die Erwartungen so deutlich übertreffen und ein absolutes Rekordergebnis erzielen konnten», sagt Markus Binkert. Im Jahr 2023 war die Lust der Menschen zu reisen gross. Gleichzeitig war das Angebot branchenweit reduziert, beispielsweise aufgrund von industrieweiten Personalengpässen und verspäteten Flugzeugauslieferungen. Binkert erläutert: «Trotz überwundener Pandemie haben Angebot und Nachfrage in der gesamten Branche noch nicht wieder zu ihrem früheren Gleichgewicht zurückgefunden. Unter anderem durch einen äusserst zuverlässigen Flugbetrieb und eine gute Aussteuerung der Flüge in Kombination mit konkurrenzfähigen Kostenstrukturen ist es uns gelungen, in dieser besonderen Marktkonstellation sehr erfolgreich zu sein.»

Flugplan hatte oberste Priorität

Swiss wollte 2023 ihren Flugplan einhalten und die angekündigten Flüge durchzuführen. Zu diesem Zweck hat sie zahlreiche Massnahmen ergriffen. So hat sie vor allem in den reiseintensiven Zeiten rund um die Schulferien zusätzliche Puffer eingebaut, das heisst mehr Besatzungen in Bereitschaft gehalten und Reserveflugzeuge vorgehalten. Diese Bemühungen haben sich ausgezahlt: Im Gesamtjahr lag die durchschnittliche Flugplanstabilität, das heisst das Verhältnis der durchgeführten Flüge zu denjenigen, die ein Vierteljahr zuvor geplant waren, bei 98,4 Prozent. Damit war Swiss eine der zuverlässigsten Airlines in Europa. «Nicht zuletzt haben sich die erfolgreiche Restrukturierung und das rigide Kostenmanagement der letzten Jahre im Jahr 2023 ausgezahlt», ergänzt Binkert. Gemeinsam mit ihren Partnern die Pünktlichkeit zu verbessern, wird eines der Schwerpunktthemen für das Jahr 2024 bilden. Dies beinhaltet sowohl kurzfristige Massnahmen wie etwa eine optimierte Reserveplanung als auch langfristige Vorhaben wie zum Beispiel eine Verbesserung der flugbetrieblichen Infrastruktur.

Neue Partnerschaft zur CO2-Entfernung aus der Luft

Im Rahmen der Medienkonferenz zu den Jahresergebnissen gab Swiss zudem eine eine neue Partnerschaft bekannt. Swiss International Air Lines  und die Lufthansa Group haben eine Vereinbarung mit Climeworks abgeschlossen, um die Technologie für hochwertige CO2-Entfernung aus der Luft schneller voranzubringen. Swiss will  den Einsatz von nachhaltigem Treibstoff künftig bedeutend erhöhen und gleichzeitig andere relevante Klimatechnologien unterstützen.  Die Partnerschaft ist langjährig angelegt (bis 2030) und beinhaltet die Option, die Zusammenarbeit für weitere Mengen CO2- Entfernung zu verlängern und auszubauen. Mit der unterzeichneten Carbon Dioxide Removal-Vereinbarung werden Swiss und die Lufthansa Group zu den ersten Climeworks-Kunden aus der Luftfahrtindustrie.