Etwa 80 Experten auf dem Gebiet des medizinischen Lufttransports kamen auf dem Luftwaffenstützpunkt Eindhoven zusammen. Neben Teilnehmenden aus ETAC-Ländern, waren Rettungskräfte aus Dänemark und den Vereinigten Staaten zugegen. Den Experten wurden die Möglichkeiten und das Fachwissen erläutert, welche die ETAC in diesem Bereich bieten kann. Zudem wurden die Verfahren der aeromedizinischen Evakuierung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Teilnehmer erörtert.

Bedeutende Aufgabe

Der Kommandeur des EATC, Generalmajor Franck Mollard von der französischen Luftwaffe, wies in einer Rede auf die Bedeutung der aeromedizinischen Evakuierung hin. Diese ist neben dem Lufttransport und der Luftbetankung eine der drei Kernaufgaben innerhalb des EATC. Die aeromedizinische Evakuierung ist wie ein grosses Puzzle, bei dem verschiedene Länder über einzigartige Ressourcen und Fähigkeiten verfügen. Und alle Teile des Puzzles werden vom EATC zusammengesetzt, woraufhin die richtige Wahl für die benötigte Hilfe getroffen werden kann. Zugegen waren verschiedene Flugzeuge und Helikopter die für die 'Aeromedical Evacuation' ausgerüstet worden waren.

Kapazitäten nutzen

Im EATC haben sich Belgien, Frankreich, die Niederlande, Deutschland, Italien, Luxemburg und Spanien zusammengeschlossen. Das EATC fungiert als Vermittler freier Transportkapazitäten.  Auf diese Weise versuchen die teilnehmenden Länder, die Luftkapazität so effizient wie möglich zu nutzen. So kann es beispielsweise sein, dass ein A330 MRTT eine Luftbetankungsmission für spanische Kampfjets im Auftrag der Niederlande durchführt, ein belgischer Helikopter von einer spanischen A400M transportiert wird oder ein luxemburgischer Learjet aeromedizinische Evakuierung eines italienischen Soldaten durchführt, der sich in einem Krisengebiet verletzt hat.  

Ein Tauschgeschäft

Zur Verrechnung der Leistungen kommt das «Air Transport & Air-to-Air Refueling and other Exchanges of Services»-System (kurz ATARES) zur Anwendung. Die Vereinbarung erleichtert die gegenseitige Unterstützung. Mehrere europäische und NATO-Länder sind Teil des multinationalen ATARES-Abkommens, die ein bargeldloses Austauschsystem für Lufttransporte ist. Dabei basiert ATARES nicht auf rein bilateraler Gegenseitigkeit, sondern muss im globalen multinationalen Rahmen gesehen werden.

C-130 als Referenz

Der Austausch von Dienstleistungen basiert auf der «Equivalent Flying Hour» (EFH): Diese Referenz entspricht den Kosten für eine (1) C-130-Flugstunde. Alle anderen im Rahmen des ATARES-Systems angebotenen Flugzeugtypen werden auf der Grundlage dieser C-130-Referenz berechnet. Die ATARES-Vereinbarung erleichtert die gegenseitige Unterstützung. Es ist ein Tauschgeschäft von Dienstleistungen und gilt unter den EATC-Mitgliedstaaten als Währung. ATARES basiert nicht auf rein bilateraler Gegenseitigkeit, sondern muss im globalen multinationalen Rahmen gesehen werden.