«Schon bei der ersten Mondlandung war "Swissness" mit von der Partie. Der Klettverschluss des Waadtländer Ingenieurs George de Mestre hielt die Raumfahrtanzüge der Astronauten zusammen», bemerkte Bundesrat Guy Parmelin, der das Weltraumsymposium am Tag der Planetarien mit seiner Anwesenheit und erfrischenden Worten erfreute. Atomuhren aus Neuchâtel, Optiken aus Aarau, Nutzlastverkleidungen aus Emmen und viele weitere Errungenschaften hat die Schweizer Wirtschaft zugunsten der Raumfahrt entwickelt. Ganz zu schweigen von den wissenschaftlichen Leistungen von Schweizer Forschenden. «Meine Damen und Herren, liebe Anwesende: Bei all ihren Hightech-Beiträgen und bei all ihrer wissenschaftlichen Kompetenz: Was wäre die Weltraumnation ohne ihre Astronauten! Sie sind die Gesichter der Weltraumnation Schweiz auf weltweiter Ebene, und sie übernehmen in verdankenswerter Weise immer wieder die Funktion von Botschaftern, gerade auch für ein junges Publikum.» Mehr als 500 Schulkinder hatten sich am Vormittag im Planetarium von Claude Nicollier und Marco Sieber von der Raumfahrt begeistern lassen. Für die beiden sei es ein Traum, den sie sich verwirklicht haben, sagte Parmelin. Er hoffe nun, dass sich einige der Jugendlichen zu Träumen hinreissen lassen. «Uns fehlen Fachkräfte im MINT-Bereich.»

Die Stars des Tages

«Wer von Ihnen ist schon mit dem Zug ins Tessin gefahren oder mit dem Flugzeug in die Ferien gereist?» Diese beiden Fragen von Moderator Michael Weinmann konnte die Mehrheit der Anwesenden mit «Ich» beantworten. Die anschliessende Frage – «Wer von Ihnen ist schon mit einer Rakete in den Weltraum gereist?» – konnte in der Luftfahrthalle des Verkehrshauses nur einer mit Ja beantworten: Claude Nicollier. Mit beeindruckenden Aufnahmen liess er seine Karriere Revue passieren. Auf humorvolle Weise skizzierte er die Zukunft seines Nachfolgers. Dieser werde ein fantastischer Astronaut werden, der die Schweiz, Europa und schliesslich die Menschen der Erde repräsentiere, ist Nicollier überzeugt. Anschliessend übergab er das Wort an Marco Sieber, der seinen spannenden beruflichen Werdegang aufzeigte und einen Einblick in die Selektionsphase und sein Ausbildungsjahr bei der ESA gab. 

Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit

«Wer sind wir, woher kommen wir und wohin gehen wir?» Diesen Fragen nach unserem Ursprung widmet sich Astrophysikerin Kathrin Altwegg seit Jahrzehnten. In einem überwältigenden Blick auf die Forschungsmissionen liess sie die Dimensionen von Raum und Zeit in ihr Referat einfliessen. Adrian Glauser, Leiter des Labors für astronomische Instrumentierung und Dozent an der ETH Zürich, war fast 20 Jahre lang an der Entwicklung des James Webb Teleskops beteiligt. In seinem Referat führte er in die Materie der Beobachtungs-Möglichkeiten ein. Renato Krpoun, Leiter des Swiss Space Office des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und Vorsitzender des ESA-Rates auf Delegiertenebene, ging auf die vielen Vorteile ein, die ein Planetarium bietet. Diese lernten die Besuchenden am Abend kennen, als sie auf den bequemen Sitzen Platz nahmen und unter dem Sternenhimmel der angeregten Podiumsdiskussion über die Raumfahrt und ihre Zukunft lauschten. 

Das Weltraumsymposium und die Podiumsdiskussion wurden aufgezeichnet. Die Videos sind verlinkt.