Einige der weltbesten Weinexperten – wie Marchesi Antinori, Rothschild (Lafite), Ca' del Bosco und Latour – haben sowohl am Boden als auch in der Luft Weinverkostungen durchgeführt. Dabei erfuhren sie, wie Geschmack und Geruch von der Atmosphäre beeinflusst werden und sie in der Flugzeugkabine mit dem Luftdruck zusammenwirken. So ist zum Beispiel die Aufnahme von Aromen durch die Nasensensoren aufgrund des niedrigen Luftdrucks, der mit einer geringeren Luftfeuchtigkeit einhergeht, eingeschränkt. Und die kleinen Bläschen in Schaumwein, die bis zu dreissig Mal mehr Aromen enthalten, tendieren in der Flugzeugkabine dazu, an der Seite des Glases zu kleben. Die Experten konnten auch feststellen, welche Aromen beeinflusst werden: Fruchtaromen werden im Geschmack vermindert, während Bitterkeit und Schärfe weitgehend gleichbleiben.

Geruchs- und Geschmackwahrnehmung auch durch Geräuschpegel beeinflusst

Es gibt auch einen Unterschied zwischen einem kommerziellen Flug und einem Flug im Privatjet: Professor Charles Spence an der Universität Oxford stellte fest, dass der Geräuschpegel auf einem kommerziellen Flug die Geruchs- und Geschmackswahrnehmung einer Person negativ beeinflusst. In einem Privatjet hingegen wird der Komfort einer häuslichen Umgebung mit einem Kabinenlärm, der 35 Dezibel unter dem eines kommerziellen Fluges liegt, genauer nachgebildet, wodurch die psychologischen Auswirkungen minimiert werden.