Armasuisse hat im Januar 2020 die zweite Offertanfrage für neue Kampfflugzeuge und für neue Systeme der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite an die Regierungsstellen der in Frage kommenden Herstellerfirmen übergeben. Erhalten haben die Offertanfrage für neue Kampfflugzeuge Deutschland (Airbus Eurofighter), Frankreich (Dassault Rafale) und die USA (Boeing F/A-18 Super Hornet und Lockheed-Martin F-35A) und für Bodluv GR Systeme Frankreich (Eurosam SAMP/T) und die USA (Raytheon Patriot). Die Kandidaten wurden aufgefordert, ihre Offerten bis August 2020 einzureichen, wie die Armasuisse mitteilt.

Vertraulichkeit und Reisebeschränkungen

Die Covid-19-Pandemie hat weltweit Massnahmen ausgelöst, von denen auch alle Kandidaten der Herstellerländer betroffen sind. Mitarbeitende fallen aus oder können aufgrund der Vertraulichkeit der Dossiers im Home-Office nicht durchgehend wie am Arbeitsplatz an den Offerten arbeiten. Zudem erschweren die Reisebeschränkungen physische Gespräche zwischen Vertretern der Kandidaten, der Schweizer Industrie und dem VBS. Gespräche mit Schweizer Industrievertretern sind notwendig, um insbesondere die Umsetzung der Vorgaben für Kompensationsgeschäfte voranzutreiben und können aufgrund der Klassifizierung der zu besprechenden Themen nicht immer durch Telefon- oder Videokonferenzen ersetzt werden.

Das VBS hat deshalb entschieden, den Herstellern drei Monate länger Zeit zu lassen. Die zweiten Offerten müssen im November 2020 eingereicht werden. Die Kandidaten erhalten so die Möglichkeit, die Offerten mit der geforderten Qualität einzureichen.

Weiterer Fahrplan unverändert

Auf den weiteren Fahrplan der Beschaffung hat dieser neue Termin keine Auswirkung. Mit den Informationen aus der zweiten Offerte und den Erkenntnissen aus den verschiedenen Erprobungsaktivitäten wird der Gesamtnutzen jedes Systems ermittelt. Die Resultate fliessen zusammen mit einer umfassenden Risikoanalyse in den Evaluationsbericht, in dem der jeweilige Gesamtnutzen des neuen Kampfflugzeugs bzw. des neuen Systems der bodengestützten Luftverteidigung grösserer Reichweite den Beschaffungs- und Betriebskosten für 30 Jahre gegenübergestellt wird.