Die in der Initiative «Der Deutsche Innovationspreis» zusammengeschlossenen Partner Accenture, EnBW und die WirtschaftsWoche zeichnen jährlich herausragende, zukunftsweisende Innovationen deutscher Unternehmen aus, die mit ihrer Innovationskraft Geschäft und Märkte verändern.
 
Der diesjährige Preisträger CIMON (Crew Interactive MObile companioN) ist ein sich autonom fortbewegender, mit künstlicher Intelligenz ausgestatteter robotischer Begleiter. Er kann sehen, hören, verstehen, sprechen und fliegen. CIMON ist eine Kugel, hat einen Durchmesser von 32 Zenti­metern und wiegt fünf Kilogramm. Sein Vorbild war eine Figur aus der 1980er-Jahre Zeichentrickserie «Captain Future»: Professor Simon Wright, ein «fliegendes Gehirn» mit Sensoren, Kameras und einem Sprachprozessor.

Mensch und Roboter – gemeinsamer Einsatz im Weltraum

CIMON ist der erste  künstliche «Flugbegleiter» an Bord der Internationalen Raumstation ISS, der  am 15. November 2018 als Technologie-Experiment erfolgreich seinen ersten 90-minütigen Weltraumeinsatz mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst absolviert und die Zusammenarbeit von Menschen und intelligenten Maschinen demonstriert hat. CIMON kann Astronauten unterstützen, indem er beispielsweise Prozeduren oder Anleitungen zu wissenschaftlichen Experimenten und Reparaturen darstellt und erklärt. Vor allem Routineaufgaben könnten in Zukunft durch CIMON erledigt werden, wie etwa die Dokumentation von Experimenten, Suche nach Objekten und Inventarisierung. Eine weitere Anwendung ist die Nutzung als mobile Kamera. Auch auf der Erde könnte die CIMON-Technologie hilfreich sein – als Helfer bei Industrieprozessen, im Operationssaal oder im sozialen Bereich.

Schweiz an Entwicklung beteiligt

Entwicklung und Bau des interaktiven Astronauten-Assistenten wurden vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Auftrag gegeben und von Airbus in Friedrichshafen und Bremen umgesetzt. An seiner Entwicklung war auch das schweizerische Support-Zentrum BIOTESC der Hochschule Luzern beteiligt.

Als sprachgesteuerte Künstliche Intelligenz dient die Watson KI-Technologie aus der IBM Cloud. Die wissenschaftlichen Aspekte des Assistenzsystems wurden von einem Team des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mitentwickelt und betreut.

Gegenwärtig wertet das CIMON-Team die Ergebnisse des ersten Weltraum-Einsatzes aus, programmiert Verbesserungen, neue Aufgaben und bereitet den Technologie-Demonstrator auf für neue Arbeitseinätze mit neuen – menschlichen – Kollegen vor.