«Cockpit»: Peter Merz, Sie sind seit dem 1. Juli 2021 Kommandant der Schweizer ­Luftwaffe. Welche Bilanz ziehen Sie nach den ­ersten drei Monaten?
Divisionär Peter Merz: Eine erfreuliche! Ich habe mich dank meiner hervorragenden Mitarbeitenden und Milizangehörigen gut eingelebt und mich schnell an die langen Tage und die beachtliche Arbeitsbelastung gewöhnt. Ich durfte in kurzer Zeit enorm viel lernen und feststellen, wie vielseitig und interessant meine neue Funktion ist. Zu Beginn habe ich eine Standortbestimmung durchgeführt und die Prioritäten festgelegt. Ich bin bereit, die kommenden ­Jahre der gros­sen Veränderungen mit meinen Leuten anzupacken, und freue mich darauf.

Sie wurden vor 32 Jahren als Berufsmilitär­pilot brevetiert und sind seit 17 Jahren in Führungspositionen innerhalb der Schweizer Luftwaffe tätig. Heute stehen Sie an der ­Spitze dieser Waffengattung. Gibt es bei ­all diesen Führungspositionen eine Gemeinsamkeit?
Ja, das sind die Menschen. Sie sind es, welche der Luftwaffe ein Gesicht geben und sie zum Fliegen und in den Einsatz bringen. Egal, auf welcher Führungsstufe: Es ist immer das Team, welches die Gesamtleistung vollbringt, und nur darum geht es. Ohne die Mitarbeitenden und die Milizangehörigen läuft gar nichts.

Als Kommandant verfügen Sie über 179 Einheiten der Fliegerabwehr, 118 Flugzeuge und 45 Helikopter. Die heutige Flugzeug- und Helikopterflotte der Schweizer Luftwaffe ist recht alt: Das Durchschnittsalter der Flugzeuge und Helikopter liegt bei über 27 Jahre. Die Fliegerabwehrsysteme sind durchschnittlich über 41 Jahre alt. Sind Ihre Mittel überaltert oder sogar veraltet?
Ja, der Erneuerungsbedarf ist gross. Durch den nichtbeschafften Gripen und das gestoppte Projekt «Bodengestütztes Luftverteidigungssystem 2020» wurde die Erneuerung um etwa zehn Jahre nach hinten verschoben, was den heutigen Stau an Beschaffungsbedürfnissen verursacht. Wir haben in den nächsten zehn Jahren nun aber die Chance und zugleich die Pflicht, einige unserer Hauptsysteme zu ersetzen oder zu ergänzen. Zum Beispiel mittels neuem Kampfflugzeug (F-35A), bodengestütztem Luftverteidigungssystem grösserer Reichweite (Patriot) oder mit der neuen Drohne (ADS15).

Wie würden Sie den heutigen Zustand der Schweizer Luftwaffe bezeichnen?
Klein, aber fein. Sehr gut ausgebildete, leistungsbereite und motivierte Mitarbeitende und Milizangehörige bringen die Systeme der Luftwaffe sicher zum Fliegen und in den Einsatz. Die Qualität der Leistungserbringung ist hoch. Aber ich verkenne nicht, dass der Druck auf das Personal und auf die Systeme enorm ist. Wir sind täglich am Optimieren und geben alles, um das Maximum aus dem System zu holen.

Das ganze Interview ist in der gedruckten Ausgabe 11/21 von «Cockpit» nachzulesen (ab 11. November im Briefkasten oder am Kiosk). Verpassen Sie keine Ausgabe und bestellen Sie noch heute ein Abo. Einzelne Ausgaben können unter diesem Link bestellt werden.