Die neuen Kampfflugzeuge F-35A, die ab Mitte 2028 in der Schweiz eintreffen, werden ab den Militärflugplätzen Payerne, Meiringen und Emmen betrieben. Da die Abmessungen der F-35A mit denjenigen der F/A-18 Hornet vergleichbar sind, kann die vorhandene Immobilieninfrastruktur grösstenteils auch für die neuen Flugzeuge genutzt werden. Dennoch sind Anpassungen an der Ausbildungsinfrastruktur, den technischen Installationen und den Sicherheitseinrichtungen notwendig. Für diese baulichen Massnahmen hat das Parlament 2022 einen Verpflichtungskredit von 120 Millionen Franken bewilligt. In diesem Betrag ist eine Kostenungenauigkeit von 20 Millionen Franken berücksichtigt.

Payerne erhält neues Trainingscenter 

Das Bauvorhaben auf dem Militärflugplatz Payerne sieht für den F-35A ein neues Trainingscenter vor, in dem die Ausbildungsanlagen wie die Flugsimulatoren oder die Ausbildungsmittel für das Bodenpersonal zusammengefasst werden. Dazu ist ein Neubau mit zwei Gebäuden notwendig. Das bestehende Simulatorgebäude für den F/A-18 Hornet sei für diese Zwecke zu klein und werde nicht weiterverwendet, schreibt die Armasuisse. Das neue Trainingscenter wird durch die Luftwaffe genutzt und betrieben. Ebenfalls im Gebäude integriert werden die für den F-35A notwendigen System- und Einsatzplanungsräume. Weiter müssen Flugzeugunterstände sowie die Installationen in den einzelnen Flugzeugboxen, in der Wartungshalle und im Werkstattgebäude an den neuen Flugzeugtyp angepasst werden. Die neu erstellten Gebäudedächer werden extensiv begrünt und mit Photovoltaikmodulen ausgestattet, die pro Jahr rund 989'200 Kilowattstunden Strom produzieren werden.

Teure Investitionen

In den letzten 10 Jahren wurden über 400 Millionen Franken in die Airbase Payerne investiert. In den nächsten 10 Jahren investiert das VBS gemäss aktuellem Planungsstand nochmals rund 250 Millionen Franken in die Erneuerung des Standorts Payerne. Zum Beispiel für die baulichen Massnahmen im Hinblick auf das neue Kampfflugzeug F-35A, für den gemeinsamen Neubau für die Militärpolizei West und das medizinische Zentrum, für den neuen Verwaltungskomplex sowie für die Sanierung von Flugbetriebsflächen.

Umsetzung in Meiringen ab 2025

Auch in Meiringen sind insbesondere die technischen Installationen bei den Flugzeug-Standplätzen sowie die System- und Einsatzplanungsräume anzupassen. An den Alarmunterständen sind ebenfalls bauliche Massnahmen notwendig. Diese baulichen Massnahmen werden gemäss aktueller Planung ab 2025 umgesetzt.

In den Jahren bis 2029 sind auf dem Militärflugplatz Meiringen Investitionen im Umfang von insgesamt rund 68 Millionen Franken geplant. Für Instandhaltung und Neubauten sind in den Jahren 2015 bis 2021 bereits rund 41 Millionen Franken investiert worden.

Neues Gebäude in Emmen

Auf dem Militärflugplatz Emmen wird ein neues Gebäude mit Räumen für die System- und Einsatzplanung errichtet. Zudem werden bereits bestehende Hallen an die neuen Flugzeuge angepasst. Der Bauprozess soll 2025 beginnen. Für den Militärflugplatz Emmen sind bis ins Jahr 2029 Investitionen im Umfang von insgesamt 114 Millionen Franken geplant. In den Jahren 2015 bis 2021 sind bereits rund 126 Millionen Franken investiert worden.

Öffentliche Auflage des Bauvorhabens in Payerne

Für das Bauvorhaben auf dem Militärflugplatz Payerne beginnt nun das militärische Plangenehmigungsverfahren. In den Gemeinden Payerne, Estavayer und Grandcour liegen vom 6. Oktober 2023 bis zum 6. November 2023 die Gesuchsunterlagen zur Einsicht auf. Die Bevölkerung und die Gemeinden erhalten so Gelegenheit, sich zu den Plänen zu äussern.

Für die Militärflugplätze Meiringen und Emmen werden die Gesuchsunterlagen im militärischen Plangenehmigungsverfahren zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls öffentlich aufgelegt. Auch darüber wird das VBS informieren.

Flugwege analysiert

Nicht Gegenstand des aktuellen Plangenehmigungsverfahrens in Payerne sind die Auswirkungen des F-35A auf die Lärmsituation. Das VBS wird dazu Anfang Dezember 2023 in Payerne, Meiringen und Emmen Informationsveranstaltungen durchführen. Dem VBS ist es ein Anliegen, die Lärmbelastung so tief wie möglich zu halten. Das Projektteam hat aus diesem Grund in Zusammenarbeit mit dem Flugzeughersteller und der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) den Einfluss verschiedener Flugwege auf die Lärmimmissionen analysiert. Die Ergebnisse der Lärmberechnungen werden den Gemeinden in den besagten Informationsveranstaltungen präsentiert. Das VBS begrüsst es, den offenen Austausch mit den Kantonen und Gemeinden mit Militärflugplätzen weiterzuführen.