Was war geschehen? Nachdem 1571 Einheiten verschiedener Varianten an Fluggesellschaften, Private und Regierungen verkauft werden konnten, erhielten die Zulieferer schon vor über einem Jahr keine Folgeaufträge mehr. Ein untrüglicher Indikator für die Einstellung eines Programms.

Zuverlässig – aber zu kostenintensiv

Der Grund: Trotz ihrer enorm hohen Passagierkapazität von bis zu 666 Sitzplätzen wurde die Maschine auf Dauer zu wartungsintensiv und zu durstig.

Je nach Kunde wurden die Maschinen von Triebwerken von Pratt & Whitney,, General Electric oder Rolls-Royce ausgestattet. Der charakteristische Buckel mit einem Passagieroberdeck wurde von Variante zu Variante verlängert. Mit einer maximalen Startmasse von 447'696 kg (Boeing 747-8I) mussten allerdings auch 242'470 Liter Kraftstoff mitgeführt werden. Eine Langstreckenversionen (Boeing 747 SP) schaffte immerhin 15'400 km.

Mit 42 Maschinen wurde British Airways grösster Kunde. 54 Maschinen wurden durch Unfälle oder Terroranschläge zerstört oder derart beschädigt, so dass sie als Totalschaden abgeschrieben werden mussten. Dennoch gilt der 747 bis heute als ein sehr zuverlässiges Flugzeug.

Nur noch sechs Maschinen pro Jahr

Die Nachricht vom vermeintlichen Produktionsstop kommt nicht unerwartet, denn schon seit Jahren wird über das Ende des fliegenden Sympathieträgers gemutmasst. Die Produktionsraten der 747 waren bereits vor dem Ausbruch der Covid-Pandemie auf sechs Maschinen pro Jahr gesunken.

Unabhängig davon, ob und wann die Produktion des B747 eingestellt wird: Dem «Jumbo» wird man auch weiterhin in den kommenden Jahren an internationalen Flughäfen begegnen.