Indes: Es sind so gut wie keine der alten Pläne der Do X mehr vorhanden. An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg konnte Kielhorn Professoren und Studenten dazu bewegen, in  Semesterarbeiten in der Konstruktionsauslegung einzelne Baugruppen neu zu berechnen. Spant für Spant und Komponente für Komponente kämpft man sich vor.

Leitwerk bei der Wasserung abgeknickt

Die Begeisterung für das einst grösste Flugboot der Welt kannte zunächst keine Grenzen, so auch die Wasserung auf dem Zürichsee am 2. November 1932. Nach dem zweijährigen Weltflug landete die Do X im Jahr 1933 auf einem Teil der angestauten Donau bei Passau. Dabei knickte das komplette Leitwerk ab. Die Öffentlichkeit sollte davon zunächst nichts erfahren. Doch der Vorfall liess sich nicht verheimlichen. Die Lufthansa, welche mit dieser Do X später Transatlantikflüge durchführen wollte, veranlasste danach umgehend die Entfernung des Schriftzugs vom Flugzeug. Ein Jahr später stoppte das Reichsluftfahrtministerium in Berlin die Fortführung des Programms.

Die Schäden der Havarie wurden zwar repariert, doch das Ende der Karriere als Passagierflugschiff war nicht mehr abzuwenden. Nach einer Landung auf dem Berliner Müggelsee und der späteren Demontage in Travemünde wurde es in die Deutsche Luftfahrt Sammlung Berlin verbracht, wo es während des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombenangriff vollkommen zerstört wurde.

Finanzierung des Nachbaus offen

Ob ein Nachbau, ähnlich dem bereits im Museum stehenden Wal-Nachbau, überhaupt zustande kommt, wusste Peter Kielhorn nicht klar zu beantworten, denn dafür müssen Millionen Euro aufgebracht werden. Einige namhafte Sponsoren habe er schon identifiziert, das Geld reiche bis jetzt allenfalls für ein paar einzelne Spanten. Derweil schreibt Kielhorn Bücher, wie den im letzten Jahr herausgebrachten Titel über den Do 31, recherchiert mit Leidenschaft und Akribie wie seine Suche nach alten Dokumenten der Do X. Denn wenn alles rund läuft, soll der Nachbau des Flugzeugs in zehn Jahren ebenso ansprechend eingerichtet sein wie die nachgebaute Luxuskabine im Friedrichshafener Dornier Museum.