Vor einigen Jahren beschlossen die niederländische und die deutsche Armee, ihre Luftangriffsbrigaden zu einem Kommando zusammenzufassen, das als «Division Schnelle Kräfte» (Fast Forces Division) bekannt ist. Die Division besteht aus etwa 9500 deutschen und 2300 niederländischen Soldaten. Hubschrauber aus beiden Ländern unterstützen die Division bei Übungen und im Einsatz.

Slingloads – wie Fracht an der Heli-Unterseite richtig befestigt wird

Bereits im Herbst 2018 fand in den Niederlanden eine grosse Übung mit dem Namen «Falcon Autumn» statt. Im Januar 2019 wurde mit dem Training unter der Bezeichung «Slingery» die Integration der Hubschrauber beider Nationen in die Division vorangetrieben. Im aktuellen Training ging es darum, deutsche und niederländische Soldaten zu instruieren, wie Fracht mit der Unterseite von Hubschraubern verbunden wird («Slingloads»). Gleichzeitig wurde mit der Übung die Rigger Marshall-Ausbildung für die niederländischen und deutschen Kursteilnehmer beendet.

Zwei Hubschrauber der deutschen Armee flogen zum niederländischen Hubschrauberstützpunkt Gilze-Rijen (EHGR) und zusammen mit drei CH-47 Chinooks der Niederländischen Luftwaffe und zwei Hubschraubern des Typs AS-532U2 Cougars verschoben sie zum nur wenige Kilometer entfernten Stützpunkt Deelen von der Landezone (LZ) in Ede. Bei Deelen AB wurden die Slingloads an den Hubschraubern befestigt, die anschliessend in drei Tageswellen in Richtung Landezone flogen. Hier wurden die Slingloads gelöst und neue angebracht oder Soldaten in den Frachtraum der Hubschrauber geladen.

Herausforderung «white-out»-Effekt

Eine ungewohnte Dimension erreichte das Training durch den Schneefall des Vortags: die Heli-Piloten waren während der Schwebephase mit dem «whiteout»-Effekt konfrontiert. Helikopter-Anflüge bei Schnee gehören zu den anspruchsvollsten Manövern. Der kurz vor der Landung durch die Rotorblätter aufgewirbelte Schnee stellt für die Piloten eine Herausforderung dar, da die Flocken den Helikopter blitzschnell in eine Wolke einhüllen können. Die Piloten können darin die Sicht nach draussen verlieren und als Folge davon ihre Lage im Raum nicht mehr abschätzen. Mit der geeigneten Landetechnik und entsprechender Erfahrung können kritische Phasen aber vermieden werden.