«Ein Silberstreifen am Horizont, aber...» Unter diesem Titel informierte die Super Constellation Flyers Association ihre Supporter und Eigentümer über den aktuellen Stand des Projekts Super Connie. Wird die Lockheed L-1049 Super Constellation wieder fliegen können?

Das Verdikt von Ende November 2018 stellte einen harten Tiefschlag dar, heisst es in der Mitteilung. Es wurden Absplitterungen am Vorderholm des rechten Flügels entdeckt. «Diese Absplitterungen sind die Folge der Nutzung und des Alters unserer Connie», schreibt der Verein. «Typische Alterserscheinungen. Es ist unausweichlich, dass wir beide Flügel komplett auseinandernehmen und genau kontrollieren und allenfalls sanieren müssen.» Daran führe kein Weg vorbei.

Sanierung unumgänglich

An seiner Januar-Klausur hat der SCFA-Vorstand intensiv über die Zukunft der Connie und des Vereins diskutiert. Die Fachleute hätten den aktuellen Zustand des Vereinsfliegers und den daraus abzuleitenden Handlungsbedarf ungeschminkt aufgezeigt. «Erstens: Die Sanierung der beiden Flügel ist für einen weiteren Flugbetrieb unumgänglich – aber machbar! Zweitens: Ohne die Flügelsanierung ist der Erhalt eines «Permit to Fly» aussichtslos. Drittens: Es wäre äusserst schade, wenn nach all den wertvollen Arbeiten der letzten Jahre jetzt der Stecker gezogen werden müsste.» So lautete das bittere Fazit der mehrstündigen Diskussion. 

Hoher Investitionsbedarf

Die komplette Sanierung der Flügel – vordere und hintere Hauptholme inklusive der T-Träger – wird laut Mitteilung voraussichtlich vier Jahre dauern und rund 10 Mio. Franken kosten. «Wenn man dazu die Kosten für die Mechanikerlöhne, die Hangarmiete und die Administration für vier Jahre rechnet und noch eine Reserve für Unerwartetes einsetzt, dann fehlen uns derzeit rund 15 bis 20 Mio. Franken in der Kasse.» Und: Der gesamte Betrag muss sichergestellt sein – cash oder als Bankgarantie – bevor mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann.

«Projekt muss weitergeführt werden»

Die grosse Summe und die lange Zeitspanne für die Sanierung seien hohe, beinahe unüberwindbare Hürden, teilt der Vorstand der SCFA mit. Daher habe sich der Vorstand auch mit Alternativen beschäftigt und die möglichen Optionen an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung anfangs Februar präsentiert. «33 von 51 Mitgliedern, so viele wie noch nie, nahmen an der Versammlung teil. Ihnen allen liegt das Wohlergehen unseres Fliegers am Herzen», schreibt der Vorstand. «Nach vier Stunden intensiver Diskussion waren sich alle einig, dass unter allen Umständen versucht werden muss, das Schweizer Connie-Projekt weiterzuführen.»

Letzte Frist von knapp drei Monaten

Zwar wurden an der Versammlung keine konkreten finanziellen Zusagen gemacht. Doch hätten die Besitzer versprochen, dass sie tatkräftig mithelfen wollen, die benötigten Mittel zu beschaffen. «Dazu gaben sie sich, dem Vorstand und der Connie eine letzte Frist von knapp drei Monaten.» Der SCFA-Vorstand sei froh, dass das Votum der ausserordentlichen Mitgliederversammlung so eindeutig und positiv ausgefallen sei. «Aber die grossen Hürden – Geld und Zeit – wurden weniger stark gewichtet als der innige Wunsch, unsere Super Constellation wieder am Schweizer Himmel zu sehen und zu hören.» Immerhin ist die Super Connie weltweit die letzte ihrer Art, die noch mit Passagieren fliegen könnte.

Geldgeber gesucht

Der Vorstand will die verbleibende Zeit konsequent nutzen und alles daran setzen, die dringend notwendigen Gelder zu beschaffen. Dazu hat er eine Liste von möglichen Geldgebern - Donatoren, Mäzene, Investoren – erstellt, mit denen, unterstützt von einzelnen Mitgliedern, sofort das Gespräch gesucht werden. Andere Aktionen, wie etwa «Crowdfunding» oder weltweite Spendenaufrufe, seien angedacht und würden geprüft und diskutiert. «Fly Connie, fly» – dieses Motto sei aktueller denn je, heisst es im Schreiben.