Aus dem Bericht des Regierungsrats geht hervor, dass die Flughafen Zürich AG Ende 2019 aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr gut dastand. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie mussten die Flughafen Zürich AG und andere Unternehmen allerdings Kurzarbeit einführen und mit verschiedenen Massnahmen die Liquidität sichern, um die Krise unternehmerisch zu bewältigen. Und obwohl es von April bis Juni 2020 im Reiseflugverkehr beinahe zu einem Stillstand kann, blieb der Flughafen immer offen und in Betrieb, um die Infrastruktur für Fracht-, Repatriierungs- und Ambulanzflüge aufrecht zu erhalten. «Der Flughafen Zürich und Swiss haben einen grossen Beitrag zur Bewältigung der Krise geleistet. Nun braucht es aber wieder mehr Planungssicherheit und Perspektiven für die Luftfahrtunternehmen, damit diese weiterhin die entscheidende internationale Anbindung der Schweiz sicherstellen können», sagt die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh.

Aktuell 90 Prozent weniger Passagiere als im Vorjahr

«Der Wirtschaftliche Schaden für ganze Reise- und Tourismusindustrie ist enorm», sagte Stephan Widrig, CEO der Flughafen Zürich AG. «Nach einer leichten Erholung im Sommer liegen wir aktuell bei den Passagieren rund 90 Prozent und bei den Flugbewegungen rund 80 Prozent unter Vorjahr.» «Die nächsten Monate werden eine enorme Herausforderung bleiben», ergänzte Thomas Klühr, CEO der Swiss. «Ich bin aber auch zuversichtlich für die Zukunft. Denn der Wunsch zu reisen, wird bleiben.»

Strategiecontrolling: Vorgegebene Ziele erreicht

In Bezug auf die globale Erreichbarkeit hat der Flughafen Zürich gemäss dem Forschungsinstitut BAK Economics mit seinem siebten Platz das Ziel eines achten Platzes 2019 übertroffen und bei der kontinentalen Erreichbarkeit knapp verpasst (neunter Platz). Hinsichtlich Qualität wurden die Ziele der Eigentümerstrategie (achter Rang weltweit oder dritter Rang in Europa) knapp erreicht. Beim Skytrax «World Airport Award» erreichte der Flughafen die weltweit elfte und in Europa die dritte Position. In den übrigen Bereichen Umweltschutz, Unternehmensführung und Beziehungspflege hat die Flughafen Zürich AG die Ziele erreicht. Der Regierungsrat ist mit der Geschäftstätigkeit der Flughafen Zürich AG sehr zufrieden.

Bereits 2019 weniger Menschen von Fluglärm betroffen

Das Fluglärmcontrolling zeigt, dass bereits sank 2019 weniger Menschen vom Fluglärm betroffen waren. Der ZF-Monitoringwert sank dabei auf 58’300 Personen. Das ist der tiefste Wert seit 2013 (2018: 60’347 Personen). Im Vergleich zu 2018 entspricht dies einem Rückgang von insgesamt 3 Prozent, wobei die Zahl der in der Nacht im Schlaf gestörten Personen um knapp 8 Prozent abnahm. Am Tag sank die Zahl der stark belästigten Personen marginal. Der ZFI-Richtwert (47’000) wurde allerdings weiterhin überschritten; 2019 um 11’300 Personen.

Als Hauptgründe für weniger Lärmbetroffene werden positive Veränderungen im Flugbetrieb genannt, welche hauptsächlich auf einen Rückgang der Flugbewegungen zurückzuführen seien, sowie der zunehmende Einfluss der passiven Schallschutzmassnahmen. Mit insgesamt 275’000 Flugbewegungen war 2019 dieser Wert noch weit vom gesetzlich festgelegten Maximalwert von 320’000 Bewegungen entfernt. Da die Flugbewegungen im laufenden Jahr wegen der Corona-Pandemie sehr stark zurückgegangen sind, ist zu erwarten, dass der ZFI-Richtwert in diesem und in den nächsten Jahren nicht überschritten wird. Die Flugbranche rechnet erst 2024/2025 mit einer kompletten Erholung des Luftverkehrs.