Stinson L-5 Sentinel: Ein Begriff unter Flugzeugkennern. 80 Jahre nach der militärischen Indienststellung der Stinson mit der Immatrikulation A-96/HB-TRY kam es am 15. August zu einem Gedenkflug, zurück zum Ort des Geschehens auf dem Militärflugplatz Dübendorf. Zu diesem Anlass waren geschichtsträchtige Flugzeuge, die in der Schweizer Luftwaffe eingesetzt waren, geladen. Neben der Piper V-654 beehrten zwei Bücker, A-9 und A-22, eine T-6 Texan, eine Pilatus P-3, der Slepcev Storch sowie die Antonow An-2 dieses Jubiläum.

Geschichtlicher Exkurs

Während des Zweiten Weltkrieges kamen der Pilot Roy G. Abbott und sein Flugzeugmechaniker, Robert H. Hubbard, vom Kurs ab und gerieten über die Frontlinie. Die deutsche Fliegerabwehr beschoss die Stinson L-5 Sentinel mit der amerikanischen Immatrikulation 42-99186. Das leichte Aufklärungsflugzeug gehörte zur 315. Fighter Squadron der US-Luftstreitkräfte. In ihrer Not flog sie bei Bure (JU) in die Schweiz ein. Es kam, was kommen musste. Auch die Schweizer Soldaten beschossen sie. Da ein Treffer die Benzinleitung zerfetzte, entschloss sich der Flugzeugführer zu einer Notlandung beim Hof Vacherie dessous in der heutigen Gemeinde Haute-Ajoie.

Später demontiert, wurde die Maschine nach Dübendorf überführt, Sie sollte wieder in einen flugbereiten Zustand versetzt werden. Dem Bordbuch ist zu entnehmen, dass die Stinson ab dem 23. März 1945 bei der damaligen Schweizerischen Fliegertruppe als A-96 registriert und in Dienst gestellt wurde, versehen mit der damals üblichen Neutralitätsbemalung.

Dornröschenschlaf

Nach dem Krieg wurde die Stinson an die USA zurückgegeben und stand bis 1949 dem amerikanischen Attaché in Bern-Belp zur Verfügung. Ab 1950 diente sie mit der zivilen Registrierung HB-TRY als Segelflugzeug-Schlepper in Belp und Thun, bevor sie Ende 1968 eingemottet wurde. 1979 erwarben Hansruedi und Christoph Dubler das Wrack, das in einer Scheune im Dornröschenschlaf schlummerte. Nach einer Totalrestauration in Ungarn erfolgte 2006 der erneute Jungfernflug in den Farben der Schweizer Luftwaffe von 1945. Sie ist heute als A-96/HB-TRY auf dem Regionalflugplatz Grenchen stationiert.