Ruedi Homberger war am 29. Dezember in Arosa – gemäss Angaben der Polizei nach einer versuchten Notlandung – mit einem Kleinflugzeug abgestürzt. Er und sein Passagier wurden dabei schwer verletzt. Wie heute die Polizei Graubünden mitteilt, ist der 79-jährige «Hombi» am gestrigen Dienstag im Kantonsspital Graubünden seinen Verletzungen erlegen.

Ein Mensch mit vielen Talenten

«Hombi» war ein Original – einer, den man weit über Arosa hinaus kannte: Ruedi Homberger war überall auf der Welt unterwegs: als Fotograf, Filmemacher, als Bergführer, Extrembergsteiger und als Gletscherpilot. «Aus fliegerischer Sicht war Ruedi Homberger ein Spätzünder. Doch mit viel Fleiss machte er die fehlende Erfahrung wett und ist nun im Alter von 77 Jahren ein praxiserprobter Gebirgspilot – und seinem Idol Fredy Wissel näher denn je.» Mit dieser Beschreibung beginnt eine stimmungsvolle Reportage über die Aroser Kultfigur der Autorin Tashi Dolma Hinz, erschienen in der Aerokurier-Ausgabe 1/2018.

Ruedi Homberger wuchs in Arosa auf und absolvierte im Geschäft seiner Eltern eine Lehre als Fotograf. In den letzten Jahrzehnten hat er sich einen Namen als Landschafts- und Bergfotograf gemacht. Neben Aufnahmen von einheimischen Gletschern, Flora und Fauna fotografierte er stets auch während seiner Auslandreisen durch Südamerika, Alaska oder den Himalaja. In den 1960/70er-Jahren drehte er ausserdem 16-mm-Filme über seine Bergtouren und hielt Diavorträge in ganz Europa. Dabei standen meist seine Nepal-Reisen im Zentrum.

Abschied von einem charismatischen Gipfelstürmer

Aus Sicht des Gletscherpilot bannte er später die Bergwelt in eindrückliche Bilder. Gleichzeitig war «Hombi» nicht nur aktiver und leidenschaftlicher Pilot, sondern auch Mitorganisator diverser aviatischer Events und Fly-Ins.

Jemand sagte über ihn einmal treffend: «Seine Lebensfreude kann ansteckend sein...»

Das Charisma des lebensfrohen Gipfelstürmers, seine gewinnende, direkte Art, aber auch sein lachendes Herz werden fehlen.

Redaktion und Verlag «Cockpit» entbieten den Angehörigen ihre tiefempfundene Anteilnahme