Die Wertschöpfung der rund 300 Unternehmen stieg in den zurückliegenden Jahren erheblich (+34 Prozent gegenüber 2019). Neben dem wirtschaftlichen Erfolg und dem starken Wachstum der letzten fünf Jahre betont die Studie die Innovationskraft Hamburgs: Luftfahrtunternehmen investieren 470 Millionen Euro jährlich, hinzu kommen 387 Mio. € Fördermittel aus der EU, von Bund und Hamburg in den letzten 5 Jahren. Untermauert wird dieser Erfolg durch starke Partnerschaften, darunter Institutionen wie das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung.  

Hamburg bekennt sich zu Zukunftssektor

«Die Luftfahrtbranche ist ein Eckpfeiler der Hamburger Wirtschaft. Sie sichert zehntausende Arbeitsplätze, bringt Innovationen hervor und stärkt unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Mit dieser Studie zeigen wir eindrucksvoll, welchen Beitrag die Luftfahrt für Wertschöpfung, Export und Zukunftstechnologien leistet. Hamburg bekennt sich klar zu diesem Zukunftssektor und wird ihn auch weiterhin gezielt unterstützen», sagt Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard.

Wachstum seit 2017

Die Zunahme der Beschäftigung in der Luftfahrtbranche ist deutlich auf den Beschäftigungszuwachs im Luft- und Raumfahrzeugbau, also dem industriellen Kern der Branche, zurückzuführen. Das Wachstum der Luftfahrtindustrie hat seit 2017 Fahrt aufgenommen und sich, ausgenommen eines kleinen Einbruchs im Jahr 2021 im Zuge der Corona-Pandemie, stetig positiv entwickelt, heisst es in der Studie. 

Der Luftfahrtstandort Hamburg: Ausblick und Empfehlungen 

Ziel der Studie war es, neben der wirtschaftlichen Leistung auch Faktoren für den künftigen Erfolg zu analysieren und entsprechende Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dazu gehört die Stärkung von Kooperationen und Bildung. Bestehende Kooperationen zwischen Industrie, Wissenschaft und Politik sollen ausgebaut werden. Die Vernetzung innerhalb des Clusters Hamburg Aviation erweist sich als entscheidender Innovationsmotor. Um die Fachkräftebasis langfristig zu sichern, sind Investitionen in Bildung, Ausbildung und Weiterbildung notwendig – mit einem besonderen Fokus auf Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und datenbasierten Technologien. Gleichzeitig brauche es Lösungen für die Schaffung von Wohnraum, um die Attraktivität der Metropolregion als Arbeits- und Lebensstandort zu erhalten, so die Autoren der Studie. 

Bürokratie ab- und Infrastrukturen ausbauen 

Ein weiterer Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit sei der Abbau bürokratischer Hürden. Schnellere Genehmigungsverfahren und effizientere Verwaltungsprozesse ermöglichen es Unternehmen, Innovationen schneller in den Markt zu bringen. Parallel dazu müssen leistungsfähige digitale Infrastrukturen – insbesondere Glasfasernetze – ausgebaut werden, um die Grundlage für die Transformation zu einer digitalisierten und vernetzten Luftfahrt zu schaffen. Weiter empfehlen die Autoren, die Möglichkeiten von Urban Air Mobility weiter auszubauen, sowohl technologisch als auch regulatorisch. 

Zukunftstechnologien und KMUs gezielt fördern 

Investitionen in nachhaltige Zukunftstechnologien wie Wasserstoffantriebe, Sustainable Aviation Fuels (SAF) sowie KI-gestützte Systeme seien essenziell, um die Klimaziele der Branche zu erreichen. Besonders wichtig ist hierbei die gezielte Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die als Innovationstreiber im Cluster eine zentrale Rolle spielen würden. Ein weiteres Potenzial liegt der Studie zufolge in der militärischen Luftfahrt. Durch technologische Synergien, Dual-Use-Innovationen und neue Zulieferchancen kann dieser Bereich zusätzliche wirtschaftliche Impulse für die Region liefern.