Zu dem Pilotversuch meldeten sich die Passagiere über eine Smartphone-App von Amadeus an, die ein «Selfie» zusammen mit dem Passfoto und dem Boarding Pass aufnahm. Alle Fotos wurden dann sicher auf einem externen Server gespeichert. Am Abflug-Gate wurde ein Foto vom Fluggast aufgenommen und mit den gespeicherten Fotos abgeglichen, um die Identität und den Flugstatus des Reisenden zu bestätigen. Nach erfolgreicher Erkennung ging eine Nachricht an das Abfertigungssystem und der Fluggast konnte ins Flugzeug einsteigen. Alle biometrischen Daten wurden innerhalb von 48 Stunden gelöscht, um die Bestimmungen der EU-Datenschutzgrundverordnung zu erfüllen.

Deutliche Reduktion der Einsteigezeit

Die durchschnittlichen Einstiegszeiten wurden beim Pilotversuch um rund 75 Prozent reduziert, womit die Abfertigung am Gate nur zwei Sekunden in Anspruch nahm statt der üblichen fünf oder zehn Sekunden pro Passagier. «Diese neue Technologie verspricht eine Prozessverbesserung für die Reisenden durch eine schnellere, einfachere und sicherere Abfertigung», schreibt Amadeus in einer Mitteilung. Für Flughäfen könne diese Technologie den Service für ihre Airline-Partner verbessern, Engpässe reduzieren und Bodenpersonal entlasten, um sich auf andere Kundenaktivitäten zu konzentrieren. Für Fluggesellschaften bedeute dies eine höhere Effizienz und eine schnellere Umkehrzeit der Flugzeuge.

Biometrie macht Fortschritte möglich

«Der Pilotversuch unterstützt die Strategie von Adria Airways, die Einsteigeprozesse reibungsloser und effizienter zu gestalten und für unsere Passagiere zu verbessern», sagt Misel Mencinger, Procedures Specialist Ground Operations bei Adria Airways. «Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Pilotversuchs, der von den Fluggästen sehr gut angenommen wurde und die durchschnittlichen Boarding-Zeiten sehr verkürzt hat. Die Biometrie bietet der Branche einen weiteren technischen Fortschritt, der das Reisen optimieren wird.»
 
«Wir sind vor kurzem eine Partnerschaft mit Amadeus eingegangen, im Rahmen derer wir unsere IT-Systeme einer vollständigen Modernisierung unterziehen werden», sagt Bostjan Rakovec, Head of IT bei Fraport Slovenija. «Innovation ist unser Fokus und Biometrie ist ein Bereich, in dem der Flughafen Ljubljana sich von anderen Airports abheben kann, indem Fluggesellschaften Jahrzehnte alte Prozesse erneuern.»

Für alle Stellen der Personenkontrolle geeignet

«Dieser Pilotversuch ist ein Meilenstein auf unserem Weg zu einer extern gehosteten Biometrie-Lösung für die Branche, bei denen Reisende sich nur einmal registrieren müssen. Unsere Lösung steht im Einklang mit dem One-ID-Konzept der IATA. Sie funktioniert übergreifend bei allen teilnehmenden Flughäfen und Fluggesellschaften, so dass Passagiere bei Ankunft am Flughafen unmittelbar reisebereit sind», ergänzt Bruno Spada, Executive Vice President Airport IT bei Amadeus. «Unser Ansatz richtet sich auf das bisher bestehende grundlegende Problem biometrischer Systeme an Flughäfen, nämlich dass Fluggäste an jedem Flughafen erneut erfasst werden müssen. Mit einer zentral gehosteten Lösung, die zwischen Flughäfen, Fluggesellschaften und Fluggästen angesiedelt ist, werden wir einen Ansatz mit einem gemeinsamen Standard bereitstellen, der für alle Beteiligten einsatzfähig sein wird. Wesentlich dabei ist, dass biometrische Lösungen dann schnell für Bereiche wie Check-In, Sicherheitskontrolle und Boarding eingeführt und in ihrer Kapazität erweitert werden können.»
 
Der Pilotversuch am Flughafen Ljubljana konzentrierte sich auf den Einstieg der Fluggäste in das Flugzeug, die Plattform sei jedoch für den Betrieb an allen Stellen der Personenkontrolle – den kritischen Punkten der Flughafenabläufe – ausgelegt, einschliesslich Check-In, Sicherheitskontrolle, Zugang zu Airport-Lounges und Boarding, schreibt Amadeus.

Amadeus ist ein europäisches Softwareunternehmen, das das gleichnamige Computerreservierungssystem (CRS) vertreibt. Amadeus entwickelt seine Technologien seit über 30 Jahren in enger Zusammenarbeit mit der Reisebranche stetig weiter. Das Unternehmen vereint ein tiefreichendes Verständnis der Reisegewohnheiten mit der Fähigkeit, die komplexen, zuverlässigen und entscheidenden Systeme zu entwickeln und bereitzustellen, die die Amadeus Kunden brauchen. Jedes Jahr trägt Amadeus dazu bei, mehr als 1,5 Milliarden Menschen mit lokalen Reiseanbietern in über 190 Ländern zusammenzubringen. Amadeus beschäftigt 17'000 Mitarbeiter an 70 Standorten. Ziel von Amadeus ist es nach eigenen Angaben, die Zukunft des Reisens massgeblich zu gestalten und mit Leidenschaft an leistungsstärkeren Technologien zu arbeiten, um bessere Reisen zu ermöglichen. Amadeus ist ein IBEX-35-Unternehmen, das an der spanischen Börse unter AMS.MC notiert ist.