Die Meldungen häuften sich in den letzten Monaten: Verschiedene Fluggesellschaften stellten ihre Boeing 747 ausser Dienst. Seit längerer Zeit hat auch die Nachfrage nach Neubestellungen bei der Herstellerin Boeing deutlich abgenommen. Als zu kostenintensiv erweist sich in der heutigen Zeit der Betrieb des während Jahrzehnten die Zivilluftfahrt prägenden Grossraum-Passagierjets. Neue Flugzeuge aus dem Hause Boeing, Airbus oder Embraer erfüllen ihre Aufgabe deutlich effizienter, flexibler und umweltschonender.
2022 ist Schluss
Grund genug für den US-Flugzeugbauer Boeing, die Produktion der Boeing 747 im Jahr 2022 definitiv einzustellen. Boeing verwies in der Mitteilung auch auf den massiven Rückgang des Flugverkehrs infolge der Coronavirus-Pandemie und die langfristigen Auswirkungen der Krise auf die Luftfahrt. Der Konzern verbuchte im ersten Quartal 2020 einen Verlust von rund 2,4 Milliarden US-Dollar. Schon ein Jahr zuvor resultierte ein Minus von 2,9 Milliarden Dollar, dies nachdem das Flugverbot für den Mittelstreckenjet 737 Max ein Jahr zuvor bereits ein Minus von 2,9 Milliarden Dollar verursacht hatte.
Weniger Langstreckenjets
Boeing plant, die Produktion seiner Langstreckenjets noch weiter zurückfahren. So sollen im kommenden Jahr monatlich nur noch sechs Exemplare des 787 «Dreamliner» hergestellt werden. Auch die Produktion der Boeing 777 und 777X soll auf zwei Maschinen pro Monat reduziert werden. Die Auslieferung der ersten 777X erwartet Boeing erst im Jahr 2022. Auch die Produktion der 787 soll auf sechs Exemplare pro Monat heruntergefahren werden. Andererseits dürfte die Herstellung der 737 Max wieder auf 31 Stück ab 2022 hochgefahren werden, nachdem deren Wiederzulassung bald erwartet wird.