Der Flugtest war erst für den Freitag vorgesehen gewesen, wurde aber um einen Tag verschoben, da der Antrieb an einem sogenannten «grid fin» (Gitterflosse/Steuerfläche) des Super Heavy Boosters ausgetauscht werden musste. Der Countdown verlief reibungslos, wurde bei T-41-Sekunden lediglich kurz angehalten, um den Druck im Starship zu prüfen. Der Jubel in der Kommandozentrale von SpaceX war gross, als sich die Raketenkomposition von der Erde löste. Auf den ersten Blick war sichtbar, dass die Rakete dieses Mal senkrechter und schneller in die Höhe schoss. Augenscheinlich feuerten alle 33 Triebwerke.

Stufentrennung gelang

Dieses Mal wurde eine neue Art der Stufentrennung ausprobiert, das sogenannte hot staging. Dabei wurden die Triebwerke abgestellt bis auf deren drei in der Mitte des Super Heavy Boosters. Dafür wurden die Triebwerke der Oberstufe noch vor der Trennung eingeschaltet. Die Separation erfolgte zunächst erfolgreich. Wenig später explodierte der Super Heavy Booster. Das Starship flog zunächst wie gewünscht in den Orbit, jedoch nicht wie geplant bis Hawaii. Nach wenigen Minuten explodierte auch das Starship. Derzeit ist davon auszugehen, dass bei beiden Stufen das Flugabbruchsystem auf eine Anomalität reagierte und den Selbstzerstörungsmechanismus auslöste. 

Ziele nicht erreicht

Das Ziel des Flugtests war ein erfolgreicher Flug mit gelingender Separation. Letztere gelang nach ersten Erkenntnissen bis auf die Zerstörung der Rakete. Mit einem erfolgreichen Flug des Starships hätten Flugdaten gesammelt werden sollen, was nun natürlich hinfällig geworden ist. Das SpaceX-Ziel, die Hardware wieder zu verwenden, war bei diesem zweiten Flugtest ohnehin nicht vorgesehen gewesen. Jedoch hätte man das Starship gerne in einem Stück aus dem Meer gefischt.