Am 14. Oktober 1947 durchbrach Chuck Yeager als Testpilot in einem Experimentalflugzeug vom Typ Bell X-1 als erster Mensch die Schallmauer – Mach 1.05. Er flog dabei in Flightlevel 440 über der Mojave-Wüste.

Freiwillig in die Armee

Dass sein Leben aussergewöhnlich werden sollte, war ihm allerdings nicht in die Wiege gelegt worden. Denn Charles Elwood «Chuck» Yeager wuchs als eines von fünf Kindern eines amerikanischen Landwirts mit der ursprünglichen Bestimmung auf, selbst einmal Farmer zu werden. Sein Leben nahm allerdings eine ungewöhnliche Wendung, als er sich 1941 freiwillig zum Militär meldete. Bei der US Army Air Force begann der gerade 18-jährige seine Ausbildung zum Flugzeugmechaniker. Im Rahmen einer Umschulung erhielt er ein Jahr später die Chance, selbst Pilot zu werden. Bei seinem allerersten Schulflug wurde er sogar luftkrank. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seine Fliegerlaufbahn weiter voranzutreiben.

In Europa abgeschossen

Bereits als junger Pilot im Zweiten Weltkrieg zeigte sich ab 1943 seine enorme fliegerische Begabung: Er flog in einer P-51 Mustang über Europa Einsätze gegen die deutsche Luftwaffe. Bei einem dieser Flüge wurde er zwar abgeschossen, konnte sich aber hinter die feindlichen Linien retten. Kurz darauf ging er erneut in die Luft. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Yeager mit 11,5 bestätigten Abschüssen im Luftkampf einer der höchstdekorierten amerikanischen Piloten.

Rekorde als Testpilot

Nach 1945 begann seine Laufbahn als Testpilot für die Air Force, die 1947 mit dem erstmaligen Durchbrechen der Schallmauer ihren Höhepunkt erreichte. Nach 1947 arbeitete Yeager weiter als Testpilot und erzielte zahlreiche weitere Flugrekorde für Geschwindigkeit, Steigleistung oder erreichte Höhe. Parallel dazu blieb er im aktiven Militärdienst der US Air Force und nahm als Pilot in den 1960er-Jahren an zahlreichen Kriegseinsätzen in Vietnam teil.

Immer mal wieder in Deutschland

Nach seiner Pensionierung aus dem Militärdienst 1975 im Rang eines Brigadegenerals liess es Yeager privat in punkto Geschwindigkeit am Himmel langsamer angehen. Er, der soviele Rekorde aufgestellt hatte, flog nun gerne zum Spass, zuletzt mit einer Aviat Husky. Deutschland besuchte Yeager gerne. Während seiner aktiven Dienstzeit in der US Air Force war er in den 1950er-Jahren zeitweise Kommandeur einer amerikanischen Fliegerstaffel am Flughafen Hahn im Hunsrück. Dort in der Nähe war Yeager in Traben-Trabach auch Mitglied eines amerikanisch-deutschen Segelfliegerclubs. In den darauffolgenden Jahrzehnten war Yeager immer mal wieder zu Besuch in Deutschland. 
Chuck Yeager starb 2020 im Alter von 97 Jahren. 

Cockpit hat in den Printausgaben 1/2021 und 4/2021 über Chuck Yeager berichtet.