Zum ersten Mal seit 2019 findet die europäische Messe für Geschäftsreiseflugzeuge European Business Aviation Convention+Exhibition, kurz EBACE, von 23. bis 25. Mai wieder in Genf statt. Dort dürfte die Stimmung bei den Vertretern der Businessjet-Hersteller glänzend sein: Denn Betreiber von Geschäftsreiseflugzeugen, zu denen auch Turboprops gehören, haben die Krise der Luftfahrt deutlich besser überstanden als Airlines. Manche haben sogar einen regelrechten Boom während der Corona-Zeit erlebt.

Leichte und sehr leichte Jets

Welche Businessjet-Typen sind in Genf zu sehen? Bei den sehr leichten und leichten Jets sind der US-Hersteller Textron Aviation/Cessna und die brasilianische Embraer Marktführer. Citation M2 bis CJ4 Gen. 2 und Phenom 300E heissen die entsprechenden Flugzeugmuster an der EBACE. Auch der Hondajet Elite S ist in Genf zu sehen.

Pilatus Aircraft mischt in diesem Segment ebenfalls mit. Die Schweizer setzen mit dem PC-24 beim Heimspiel in Genf auf dessen Alleinstellungsmerkmal, die Möglichkeit für Rough Field-Operation. Der Learjet von Bombardier, der auch in diese Klasse gehört, ist an der EBACE schon nicht mehr zu sehen. Er wird mangels Nachfrage nicht mehr produziert.

Super-Midsize-Jets

Bei den Super-Midsize-Jets für bis zu zwölf Passagiere ist die Konkurrenz ebenfalls üppig. Hier treten vor allem Embraer, der kanadische Bombardier-Konzern mit seinen Challenger-Modellen oder die französische Dassault sowie Gulfstream und Cessna aus den USA gegeneinander an.

Ultra-Longrange-Jets

Aber selbst wer mehr als 60 Millionen Dollar ausgeben kann, hat immer noch die Qual der Wahl. In diesen Sphären rangieren die Luxusanbieter Gulfstream, Bombardier und Dassault. Ihre «Ultra Longrange»-Jets haben ein grosszügiges Platzangebot für bis zu 18 Passagiere und vor allem interkontinentale Reichweite von mehr als 7000 Nautischen Meilen. In Genf sind auch die jeweiligen Topmodelle zu bestaunen. Das ist die dreistrahlige Falcon 8X von Dassault, dazu die Global 7500, das grösste Muster von Bombardier. In der gleichen Liga spielt Gulfstreams nagelneues Topmodell vom Typ 700.

Airbus und Boeing ebenfalls sur place

Aber es geht noch höher hinaus. Denn sowohl Airbus als auch Boeing bieten die Flugzeuge ihrer Palette auch in Form von Businessjets an. Einstiegsmodell ist der ACJ220, der einst als Bombardier C-Series in Kanada entstand und nun von Airbus neben der Airline-Variante auch als VIP-Flieger angeboten wird. Bei Boeing ist das kleinste Modell der BBJ 7MAX auf Basis der jüngsten Variante der 737. Gleich drei derartige Modelle sind in Genf ausgestellt: Ein Airbus ACJ, womöglich eine Boeing BBJ 7MAX und ein ACJ319 werden wohl auf der EBACE zu sehen sein.