Die neuen Seepatrouillen- und Anti-U-Boot-Flugzeuge sollen feindliche Ziele unter und über der Wasseroberfläche verfolgen und bekämpfen.

Erst Kinloss, dann Lossiemouth

Das Flugzeug mit der Hecknummer ZP801 mit  dem Namen «Pride of Moray» wurde am 12. Juli 2019 während einer Zeremonie auf der Jacksonville Naval Air Station in Florida, USA, offiziell ausgeliefert. Seitdem wurde das Flugzeug für Tests und Crew-Training eingesetzt.

Die P-8A, innerhalb der Royal Air Force bekannt als «Poseidon MRA (Maritime, Reconnaissance, Attack) Mk.1», flog am 4. Februar 2020 zur RAF-Basis Kinloss, Schottland. Sie wird dort verbleiben, bis die RAF-Basis Lossiemouth, wo derzeit die Landebahn erweitert wird, Standort der P-8A wird.

P-8A ersetzen Hawker-Siddeley

Eine Überprüfung der strategischen Verteidigung und Sicherheit des Vereinigten Königreichs im Jahr 2015 ergab die Notwendigkeit eines neuen Seepatrouillenflugzeugs. Vier Poseidons sollen bis Ende 2020 innerhalb der Royal Air Force im Einsatz sein. Sie werden von der No. 120 Squadron betrieben und die Rolle des Hawker-Siddeley Nimrod übernehmen, der 2011 ausser Dienst gestellt wurde. Eine Hauptaufgabe wird es sein, zum Schutz des nuklearen Abschreckungssystems beizutragen, das von U-Booten und den beiden neuen Flugzeugträgern der Queen-Elizabeth-Klasse eingesetzt wird.

P-8A auch für andere Nationen

Basierend auf dem Rumpf der Boeing 737-800, mit den Flügeln der -900, wird die P-8A von zwei CFM56-7B-Triebwerken von CFM International angetrieben, was eine Reichweite von 5900 Kilometern (3666 Meilen) ergibt. Es können sowohl intern als auch extern mit einer Reihe von Lasten zur U-Boot- und Anti-Schiff-Kriegsführung wie Torpedos, Minen, Tiefenladungen und Anti-Schiff-Raketen ausgerüstet werden.

Neben dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten ergänzen fünf weitere Länder ihre Flotten mit P-8A Poseidon. Australien hat zwölf P-8A seit Beginn der Auslieferungen im Jahr 2016 erhalten. Indien, das eine besondere P-8I-Variante beantragt hat, hat bereits acht von zwölf Flugzeugen erhalten und sich im November 2019 für weitere 10 Flugzeuge entschieden. Norwegen soll 2022 die erste von fünf bestellten Poseidon erhalten. Neuseeland hat einen Kaufvertrag für vier Flugzeuge unterzeichnet, und Südkorea für sechs.