Der Leiter der Abteilung für Weltraummedizin bei der ESA, Guillaume Weerts, sagt, er und sein Team würden jeder Bewerbung die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdient. Bei mehr als 23’000 Bewerbungen ist dies ein Prozess, der Zeit braucht. «Wir hatten angekündigt, dass wir alle Einladungen für die erste Testphase beziehungsweise die Absagen und Dankesschreiben bis Ende November verschicken würden. Obwohl wir diesem Ziel sehr nahe gekommen sind, gibt es immer noch einige Bewerber, die nichts von uns gehört haben», erklärt Weerts. «Wenn Sie zu dieser Kategorie gehören, seien Sie bitte versichert, dass Sie nicht vergessen wurden. Sie sollten bis Ende 2021 mit einer positiven oder negativen Antwort rechnen».

Einladung zu nächsten Tests

Der nächste Schritt für erfolgreiche Bewerber ist eine Einladung zu einem ganztägigen Test in einer Einrichtung in Europa. Dieser Prozess ist bereits im Gange, wobei die Bewerber aufgrund des damit verbundenen Aufwands und der Notwendigkeit, Covid-19-bezogene Vorschriften und Reisebeschränkungen zu berücksichtigen, nach und nach eingeladen werden. Die erste Testrunde konzentriert sich auf die psychologische Leistung, danach folgen eine Reihe von psychologischen Interviews und Gruppentests, bevor die medizinische Untersuchung erfolgt. Die Bewerber, die in jeder dieser Phasen erfolgreich sind, werden zu Einstellungsgesprächen eingeladen. Die endgültige Bekanntgabe der neuen Klasse von ESA-Astronauten und Reserve-Astronauten wird für Ende nächsten Jahres erwartet. 

Wettbewerbsintensiver Prozess

Antonella Costa, Human Resources Business Partner der ESA, sagt, dass die ESA sich bei allen bedanken möchte, die sich für die Astronautenauswahl 2021-22 beworben haben. «Wir möchten uns wirklich bei allen Kandidaten bedanken, sowohl bei denen, die im Bewerbungsverfahren bleiben, als auch bei denen, die uns in diesem Stadium verlassen werden», so Costa. Es sei ein sehr wettbewerbsintensiver Prozess, bei dem so viele hochqualifizierte Menschen um eine kleine Anzahl von Stellen konkurrieren. «Schon allein die Erfüllung der ursprünglichen Bewerbungskriterien ist etwas, worauf man stolz sein kann.» 

ESA hat weitere Stellen anzubieten

Costa weist ausserdem auf die zahlreichen anderen Möglichkeiten hin, wie man Europa im Weltraum unterstützen kann. Die ESA stellt derzeit Personal für eine Reihe verschiedener Aufgaben ein, und in Zukunft werden noch mehr Stellen ausgeschrieben, die von den Fähigkeiten und dem Fachwissen vieler unserer Astronautenbewerber profitieren würden. «Werfen Sie also einen Blick auf die ESA-Job-Website, um zu sehen, wie Sie sich sonst noch engagieren und Ihre Reise mit der ESA fortsetzen können!», ermuntert Costa.