Verschiedene Mitarbeitergruppen am Flughafen Genf sind in den Streik getreten. Unter anderem haben die Vorfeldkontrolle («Apron Control») sowie die Fluglotsen, welche die rollenden Flugzeuge am Boden kontrollieren und steuern, ihre Arbeit niedergelegt. Deshalb dürfen keine Flugzeuge mehr zur Startbahn oder nach der Landung ans Gate rollen. Das bedeutet keine Starts oder Landungen für die Dauer des Streiks.

Rund 2’000 Fluggäste betroffen

Der Streik war am Vortag für die Zeit von 6 Uhr bis 10 Uhr angekündigt worden. Fluggesellschaften haben Flüge, die planmässig während dieser Zeit landen würden, «verspätet» und umgeplant. Swiss rechnete am Vortag mit 13 gestrichenen und elf verspätet geführten Flügen sowie mit rund 2000 betroffenen Fluggästen.  Insgesamt waren bis um 10 Uhr mehr als 60 Flüge betroffen. Nun könnten es noch viele mehr werden: Die Gewerkschaft VPOD hat dazu aufgerufen, den Streik bis und mit Samstag zu verlängern.

Flugbetrieb am späteren Vormittag wieder aufgenommen

Trotz des Aufrufs zur Fortsetzung des Streiks konnte der Flugbetrieb gegen 11 Uhr wieder aufgenommen werden. Die Website des Flughafens war zeitweise überlastet und vor dem Terminal haben sich Warteschlangen gebildet. Wie der Flughafen Genf mitteilt, setzen einige Mitarbeitende den Streik fort. Deshalb komme es weiterhin zu Verspätungen und Annullierungen.  

Erster Streik in der Geschichte

Grund für den Streik ist eine neue Lohnpolitik, welche der Verwaltungsrat der Flughafenbetreiberin am Donnerstag gutgeheissen hat. Diese sieht künftig leistungsabhängige- statt Lohnerhöhungen nach Dienstjahren vor. Dagegen wehrt sich der Verband des öffentlichen Dienstes (VPOD), der zum Streik aufgerufen hat. Bis am Freitagabend konnte eine Einigung erzielt werden. Die neue Lohnregelung soll erst 2024 in Kraft treten.

Es ist das erste Mal in der 104-jährigen Geschichte des Flughafens Genf, dass das Flughafenpersonal die Arbeit niederlegt hat. Zuvor gab es am Genfer Flughafen zwar schon einzelne Streiks. Diese betrafen aber lediglich einzelne Unternehmen.