Wie die Zeitung Ultima Hora berichtete, hat sich der Airbus A320-214 der marokkanischen Fluggesellschaft Air Arabia Maroc auf einem Flug von Casablanca nach Instanbul befunden, als sich ein junger, an Diabetes erkrankter Passagier unwohl fühlte. Die Besatzung landete auf Mallorcas Flughafen Son Sant Joan. Während auf das Eintreffen eines Krankenwagens gewartet wurde, der das Opfer eines vermeintlichen diabetischen Komas in ein Krankenhaus bringen sollte, stürmte eine Gruppe von 10 bis 20 Personen aus dem Flugzeug. Die Personen rannten über die Start- und Landebahnen des Flughafens, worauf der Flugbetrieb sofort eingestellt wurde. Beamte der Guardia Civil versuchten, die entkommenen Passagiere ausfindig zu machen.
Wiederaufnahme des Flugbetriebes kurz vor Mitternacht
Infolge der Schliessung des Flughafens Son Sant Joan wurden mehr als 50 Flüge gestrichen und 13 Flüge umgeleitet, wovon je einer nach Valencia und Madrid, zwei nach Mahon, vier nach Ibiza und fünf weitere nach Barcelona. Zahlreiche Passagiere konnten an diesem Freitagabend nicht aus Palma abreisen. Sie mussten in ihre Hotels oder Privatunterkünfte zurückkehren. Andere wiederum sassen mehrere Stunden in Flugzeugen fest. Erst um 23.50 Uhr konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
Flüchtige konnten Flughafengelände verlassen
Beamte der Nationalpolizei und der Guardia Civil suchten die Piste ab. Fünf Personen fanden sie offenbar weit ausserhalb des Flughafengeländes in der Gemeinde Marratxí. Es kam insgesamt bereits zu sieben Verhaftungen. Offenbar hat der «erkrankte» Passagier, den medizinischen Notfall vorgetäuscht. Jedenfalls entliessen ihn die Ärzte ohne Befund aus dem Krankenaus. Er und sein Begleiter, der kurz nach der Ankunft im Krankenhaus verschwunden war, befinden sich ebenfalls in polizeilichem Gewahrsahm. Ihnen wird Förderung der illegalen Einwanderung und Verstoss gegen das Ausländergesetz vorgeworfen.

