2021 war eine teilweise, aber anhaltende Erholung des Verkehrsaufkommens in Europa zu verzeichnen, beginnend mit -64% im Januar im Vergleich zu 2019 und endend im Dezember bei -22% des Niveaus von 2019. Massenimmunisierung und das digitale COVID-Zertifikat der EU hätten zu einer soliden Erholung im Sommer beigetragen, schreibt Eurocontrol. Der Flugverkehr ist seit dem Sommer relativ stabil bei über 70 %. Allerdings war der Gesamtverkehr 2021 Verkehr -44% des Niveaus von 2019, 4,9 Millionen weniger Flüge weniger als im Jahr 2019 – und nicht wesentlich besser als im Jahr 2020 (6,1 Millionen weniger).

Norden stärker betroffen

Die Auswirkungen des geringeren Verkehrsaufkommens sind ungleichmässig verteilt, wobei die fünf am stärksten betroffenen Länder alle im Norden (-55% bis -62% Verkehr), während die fünf am wenigsten betroffenen Länder alle im Süden lagen (-8% bis -27%).

Bessere Vorhersehbarkeit und wiederkehrende Reisen haben dazu beigetragen, dass Fluggesellschaften und Flughäfen, sich über Wasser zu halten konnten. Schwarze Zahlen liessen sich indes nicht schreiben. Die errechneten Verluste der Fluggesellschaften für 2021 betragen 18,5 Mrd. € bei 1,4 bis 1,5 Mrd. weniger Passagieren. Sie fallen damit geringer aus, als 2020 (22,2 Milliarden). Die Auslastung (etwa 50 bis 60%) auf die Rentabilität, da die grossen Flugliniengruppen 30 bis 64% weniger Flüge durchführen.

Flughäfen haben gelernt mit der Krise umzugehen

Im Jahr 2021 hat der Luftverkehr seine Widerstandsfähigkeit gegenüber einer Krise bewiesen, die 2020 die Volkswirtschaften lahmgelegt hatte. Trotz infektiösen, neuen COVID-Varianten haben die europäischen Fluggesellschaften gelernt mit der Krise umzugehen, und die Luftfahrtindustrie war in der Lage, eine grundlegende Konnektivität zu gewährleisten, auch wenn das Angebot an Flügen in Europa mit etwa 55 % weit hinter dem Verkehrsaufkommen von vor der Pandemie zurückbleibt.

Für 2022 erwartet Eurocontrol eine Erholung des Flugverkehrs auf 70 bis 90 Prozent des Niveaus von 2019.