Die SAR-Übung der italienischen Luftstreitkräfte wird jährlich über das Rescue Coordination Center (RCC) des Aerospace Operations Command (COA) im Rahmen der internationalen Vereinbarung Search And Rescue Mediterraneo Occidentale (SAR.MED.OCC. – Western Mediterranean SAR) in Zusammenarbeit mit dem National Alpine and Speleological Rescue Corps (CNSAS) geplant und durchgeführt. Um sicherzustellen, dass alle Beteiligten ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen und jedes Jahr in einer neuen Umgebung trainieren können, findet die Übung jedes Jahr in einer anderen Region statt. Auf diese Weise ist das Einsatzgebiet jedes Mal anders, und es kommen verschiedene Rettungsleitstellen zum Zuge, was die Lernmöglichkeiten noch erhöht. Ein wesentliches Ziel der Veranstaltung ist, alle Beteiligten darauf vorzubereiten, im Ernstfall zu wissen, wie sie sich auf die verschiedenen Szenarien einstellen können, mit denen sie konfrontiert werden. Dieses Jahr wurde auf dem Luftwaffenstützpunkt Frosinone in der Region Latium, südöstlich von Rom trainiert.

Herausforderung 

Der Hauptzweck der Veranstaltung ist das Training zur Rettung von Menschenleben. An SAR-Missionen beteiligen sich verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Arten von Ausrüstung. Es ist deshalb besonders wichtig, dass die Beteiligten mit der Ausrüstung und den Luftfahrzeugen vertraut sind, um sicherzustellen, dass der Schwerpunkt bei einem realen Ereignis auf der Rettung von Menschenleben liegen kann. 

Armee, Marine, Luftwaffe

Die Grifone 2023 brachte allen voran italienische «SAR-Akteure» zusammen: Die Armee brachte einen NHIndustries UH-90A des 3. Reggimento Elicotteri per Operazioni Speciali «Aldebaran» (Spezialoperationen) aus Viterbo mit nach Frosinone. Die Marine entsendete einen UH-90A der GRUPELICOT 5 mit Sitz in Sarzana Luni. Die Luftwaffe nahm mit einem Leonardo HH-139B der 85° Centro CSAR (85th Combat SAR) teil. Darüber hinaus setzte die italienische Luftwaffe einen Breda Nardi TH-500B des 72° Stormo von Frosinone sowie einen TH-500B der Squadriglia Collegamenti Linate ein. Von den halb-militärischen Betreibern beteiligten sich die Carabinieri mit einem UH-139D der Raggruppamento Aeromobili (Flugzeuggruppe) aus Pratica di Mare und die Polizia mit einem ebenfalls dort stationierten UH-139C. Die Guardia di Finanza entsendete einen PH-139B und einen Leonardo UH-169A. 

Ausländische Teilnehmer

Zu den italienischen Teilnehmenden gesellten sich die Spanische Luftwaffe mit ihrer Sikorsky S-76C der Ala 78 mit Sitz in Granada. Die Armée de l’Air et de L’Espace nahm mit einem Eurocopter AS-555AN von EH05.067 mit Sitz in Orange teil. Beobachter aus Ländern wie der Schweiz, Jordanien, Algerien, Marokko, Mazedonien und Usbekistan zeigten Präsenz.

Steht allen SAR-Akteuren offen

Eine solche Übung bietet zahlreiche Möglichkeiten, Synergien zwischen verschiedenen öffentlichen Stellen zu entwickeln und Techniken und Verfahren zur Durchführung von Such- und Rettungseinsätzen ständig zu verbessern. Wie der Leiter der Übung, Oberst Giacomo Zanetti, bei einem der Treffen mit dem gesamten Personal betonte, steht die Übung der ganzen Welt der SAR-Akteure offen. «Es ist gut, sich besser kennenzulernen und als ein einziges Team zu trainieren, um Erfahrungen, Techniken und Verfahren für das edle Ziel des Schutzes von Menschenleben auszutauschen».