Angesichts der derzeit hohen Temperaturen wird für Piloten die sogenannte High Density Altitude zum ernst zu nehmenden Thema. Denn hohe Temperaturen können einen Start zu einem gefährlichen «Abenteuer» werden lassen. Es sei denn, man kennt die Leistungsdaten seines Flugzeugs. Bei einem Start etwa mit einem Piper Archer PA-28-181 auf einem Flugplatz im Mittelland bei 30°C verlängert sich die Distanz bis zum Abheben um rund 100 Meter – im Gegensatz zur Situation bei Standard-Temperatur (auf 1500ft 12°C) – und der Durchflug von 50ft Höhe erfolgt sogar erst 150 Meter später. Wird dieselbe Rechnung auf einem Gebirgsflugplatz angestellt, wirken sich die zusätzlichen Höhenmeter noch viel offensichtlicher aus und stellen bei Unkenntnis eine grosse Gefahr dar. Jeder Pilot lernt aus diesem Grund bereits während der Ausbildung, dass zu einer seriösen Flugvorbereitung eine Startstreckenberechnung gehört.

Flugvorbereitung – und Meteobriefing

Derzeit herrschen Temperaturen von mehr als 30 Grad. Neben der deutlichen Verlängerung der Startstrecke bei einer hohen Density Altitude nimmt auch die Steigflugrate massiv ab. Insbesondere bei einem Start auf einem Gebirgsflugplatz muss die schlechte Steigleistung berücksichtigt werden.

Mit dem Wissen um diese Problematik, einer seriösen Flugvorbereitung und richtiger Flugtaktik lassen sich auch an heissen Sommertagen im Mittelland und im Gebirge sichere Flüge durchführen und somit die Gefahr von einer falschen Einschätzung der Leistungsfähigkeit des Flugzeuges stark minimieren. Und nicht zuletzt ist derzeit die Gefahr von Gewitteraktivitäten erheblich erhöht. Deshalb gehört natürlich auch die sorgfältige Beurteilung und Berücksichtigung möglicher Gewitterbildung im Rahmen eines Meteobriefings zur Flugplanung.

Folgende Punkte helfen, der Problematik der Leistungsabnahme aufgrund von Höhe und Temperatur entgegenzuwirken:

  1. Man verringert das Gewicht, indem das Flugzeug nicht voll besetzt und/oder weniger Treibstoff getankt wird (dies zieht eine neue Startstreckenberechnung nach sich);
  2. Der Mixer wird auf das optimale Benzin-Luft-Gemisch gesetzt womit man die maximal mögliche, aber reduzierte Leistung ausschöpfen kann (nur bei Gebirgsflugplätzen anzuwenden, beziehungsweise nach Vorgaben des Herstellers);
  3. Nach dem Start wird die Flugtaktik so gewählt, dass über ebenem Grund an Höhe gewonnen und ansteigendes Gelände im Horizontalflug überquert werden kann (vor allem wichtig  in den Alpen bei Pass-Überquerungen).