Die Lufthansa Group kauft 80 neue hocheffiziente Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge und vereinbart 120 Kaufoptionen. Wie das Unternehmen mitteilt, werden 40 Airbus A220-300 für die Lufthansa City Airlines sowie  40 Boeing 737-8 MAX gekauft. Darüber hinaus wurden Kaufoptionen für 60 Boeing 737-8 MAX, für 20 Airbus A220-300 und 40 weitere Flugzeuge der Airbus A320-Familie vereinbart. Der Aufsichtsrat hat dem Erwerb zugestimmt.

Grösste Flottenmodernisierung der Unternehmensgeschichte

«Mit dieser Flugzeugorder beschleunigen wir die grösste Flottenmodernisierung unserer Unternehmensgeschichte. Unsere Bestellliste von rund 200 Flugzeugen erhöht sich damit auf 280 – plus 120 Kaufoptionen für weitere hochmoderne Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge», hält Dr. Detlef Kayser, Vorstand für Flotte und Technologie fest. Sowohl Airbus als auch Boeing hätten aus kommerzieller und technologischer Sicht überzeugen konnten. Ausserdem erhalte die Lufthansa Group mit der Entscheidung für die Boeing 737-8 MAX nun auch bei der Beschaffung von Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen zukünftig mehr Flexibilität. «Die neuen hochmodernen Flugzeuge bieten unseren Gästen zusätzlichen Komfort, sie sind leiser, sparsamer, effizienter und emittieren bis zu 30 Prozent weniger CO2 als ihre Vorgängermodelle», betont Kayser. Die Bestellung zeige, dass die Lufthansa Group ihrer Verantwortung zur Senkung unserer CO2-Emissionen gerecht werde.

Airbus A220-300

Dieses Flugzeug der neuesten Generation verfügt über 148 Sitzplätze und verbraucht rund 2,5 Liter pro 100 Passagierkilometer. Die A220 ist für den Einsatz bei der neu gegründete Fluggesellschaft Lufthansa City Airlines vorgesehen und wird für Kurzstrecken ab Frankfurt und München eingesetzt werden. Die A220-300 ist mit ihren modernen Triebwerken von Pratt & Whitney ideal für den Einsatz im Zubringerverkehr. Das erste Flugzeug soll 2026 ausgeliefert werden.

Boeing 737-8 MAX

Die Boeing 737-8 MAX ist die Weiterentwicklung und 4. Generation des weltweit meistgebauten Verkehrsflugzeugs. Das Flugzeug wird über 189 Sitzplätze in Business und Economy Class verfügen und verbraucht dank seiner effizienten Triebwerke von CFM International nur rund 2,2 Liter pro 100 Passagierkilometer. Das erste Flugzeug wird im dritten Quartal 2027 erwartet. Da der geplante Wachstumspfad sowohl für Lufthansa Airlines inklusive Lufthansa City Airlines als auch für Swiss bereits mit Flugzeugbestellungen unterlegt ist, werden die Boeing 737 MAX in einem der anderen Flugbetriebe der Lufthansa Group zum Einsatz kommen. Die Entscheidung darüber erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Airbus A320-Familie

Zusätzlich zu den Festbestellungen sichert sich Lufthansa Group weitere 40 Kaufoptionen über Flugzeuge der A320-Familie. In den Airlines der Lufthansa Group fliegen derzeit rund 450 Flugzeuge dieser Modellreihe und ist somit die feste Grösse im Kurz- und Mittelstreckenbereich. 71 bereits bestellte A320neo und A321neo werden in den nächsten Jahren ausgeliefert. Mit den vereinbarten 40 Kaufoptionen sichert sich Lufthansa Group als Teil des Airbus-Angebots jetzt gute Konditionen für zukünftige Bestellungen.

Grösster Hebel zur CO₂-Reduktion

Mit einer Flotte von derzeit mehr als 700 Verkehrsflugzeugen verfolgt die Lufthansa Group eine langfristige Flottenstrategie, die auf Kosteneffizienz und Emissionsreduktion ausgerichtet ist. Die Flotten-Neuzugänge der Lufthansa Group haben im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen einen um bis zu 30 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch und entsprechend niedrigeren CO2-Ausstoss. Die Lufthansa Group will ihre Netto-CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Jahr 2019 halbieren, um bis 2050 eine neutrale CO2-Bilanz zu erreichen.

Rund 9 Milliarden Dollar Listenpreis

Die heute beschlossenen 80 Flugzeugbestellungen im Wert von rund neun Milliarden Dollar zu Listenpreisen werden voraussichtlich keinen wesentlichen Einfluss auf den Investitionsaufwand des Konzerns in den Jahren 2023 und 2024, dem Zeitraum der aktuell gültigen Mittelfristplanung, haben. Im Jahr 2023 wird mit Nettoinvestitionen zwischen 2,5 und 3 Milliarden Euro gerechnet. Im Jahr 2024 wird der Investitionsaufwand voraussichtlich ähnlich hoch sein.