Eine zweiwöchige internationalen Übung vor der schottischen Küste bildete den Abschluss der zwei Jahre dauernden intensiven Ausbildung für die Besatzung des in Portsmouth beheimatete Kriegsschiffs. Damit kann die HMS Prince of Wales zu ihrer Schwester HMS Queen Elizabeth stossen, die derzeit die zweite Hälfte ihres Ersteinsatzes als Kommandeurin einer internationalen Trägerkampfgruppe im Pazifik beginnt.

Joint Warrior/Dynamic Mariner-Übung

Der letzte Akt in der Vorbereitung des neuen Flugzeugträgers auf den Einsatz war die Teilnahme an der UK/NATO-Übung Joint Warrior/Dynamic Mariner, die im September vor der schottischen Küste stattfand. Tausende von Militärangehörigen aus einem Dutzend Nationen nahmen daran teil und testeten dabei ihre Fähigkeiten, einzeln und gemeinsam mit globalen Ereignissen umzugehen.

Während einer Woche konnten sich die teilnehmenden Einheiten mit der Zusammenarbeit vertraut machen. In der zweiten Übungswoche wurden sie mit anspruchsvollen Szenarien konfrontiert, die reale Ereignisse widerspiegelten, wie etwa die Evakuierung von Zivilisten aus einem Kriegsgebiet. Neben den grossen Herausforderungen wurden auch andere Facetten der Marineoperationen – Schiessübungen auf dem Schiessplatz in Cape Wrath, Aufklärungs- und Suchoperationen, Minenbekämpfung und Schwarmangriffe in die Übung einbezogen, um den Teilnehmern ein umfassendes Training zu bieten.

Unbemannte Technologie für operatives Training

Die Royal Navy hat mit der Erforschung des Einsatzes unbemannter Technologie auf den Flugzeugträgern der Queen Elizabeth-Klasse begonnen. Vom Flugdeck der HMS Prince of Wales starteten daher auch Starrflüglerdrohnen des Typs QinetiQ Banshee Jet 80+. Der düsengetriebene Banshee, der wie ein Mini-Kampfflugzeug aussieht, erreicht eine Flughöhe bis zu 25’000 Fuss, kann knapp über den Wellen gleiten und fliegt mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 Knoten (ca. 460 km/h). Sie ist auf dem Radar nur schwer zu erkennen und ähnelt damit einer ankommenden Rakete, was sie zu einem realistischen Gegner für Seeleute macht, die die Abwehr von Bedrohungen aus der Luft trainieren.

Diese Drohnen könnten von Kriegsschiffen der Royal Navy mitgeführt werden und den Einsatzgruppen überall auf der Welt ein operatives Training ermöglichen, so dass sie bei Bedarf Luftverteidigungsübungen durchführen können, um Reaktionen zu testen und Antworten zu verbessern.