Die letzten Wochen müssen für den Kommandanten der Schweizer Luftwaffe herausfordernd gewesen sein. Zwei Stichworte: Bürgenstock und Autobahnlandungen. Zwei Grossanlässe meistern – und daneben noch die Alltagsaufgaben erfüllen: diese Leistung verdient Respekt. Erstaunlich: Kurze Zeit später versprüht Peter «Pablo» Merz so viel Esprit, als sei er gerade von den Ferien zurückgekommen. Er wirkt hellwach, konzentriert, fokussiert, präzise. Und kompetent. Fragen beantwortet er glaubwürdig, wägt ab, schätzt ein. Er ist kein Kommandant, der Distanz fordert. Er ist zugänglich, lässt ein gesundes Mass an Nähe zu, ohne kumpelhaft zu sein. Man nennt das natürliche Autorität. Die neu brevetierten Berufsmilitärpiloten – auch darüber berichten wir –  dürfen sich freuen auf diesen «Chef».  

«Pablo» Merz hinterlässt den Eindruck eines modernen Luftwaffenkommandanten, der Freude an seiner Aufgabe hat. Das ist nicht selbstverständlich angesichts der geopolitischen Weltlage. Aber es stimmt optimistisch, einen Kommandanten an der Spitze der Luftwaffe zu wissen, welcher die aktuellen und künftigen Herausforderungen anpacken und meistern kann. Doch die Armee und mit ihr die Luftwaffe können ihre Aufgaben nur wahrnehmen, wenn sie von der Politik den notwendigen Sukkurs erhalten in Form von finanziellen Mitteln. Ohne politisches Kalkül, ohne ideologisches Taktieren. Es geht um mehr als Politik. Es geht um Wehrfähigkeit, an der das Überleben einer Nation hängen kann. Weltweit mehrere Dutzend bewaffnete Konflikte, unendliches Leid in die Bevölkerung bringende Kriege und die sich zuspitzende Machtpolitik zeugen davon.

Und der D-Day, welcher vor 80 Jahren einen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg darstellte (Seite 22). Es leben nur noch wenige Veteranen, welche diesen Tag miterlebt haben. Umso mehr gilt es, immer wieder auf die Geschehnisse jener Zeit hinzuweisen. Wir tun es mit einer Reportage im neuen «Cockpit». Es gibt übrigens eine Parallele zur heutigen Zeit: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs etwa war die Schweizer Armee, so wie heute, mangelhaft ausgerüstet. Man glaubte auch damals, es werde nach dem Ersten Weltkrieg nie wieder Krieg geben. «Es macht Sinn, von den 1930er-Jahren zu lernen», schrieb Tobias Straumann, Professor für Wirtschaftsgeschichte, kürzlich in der NZZ am Sonntag. Und weiter: «Wer die Armee aus Kostengründen vernachlässigt, riskiert, im Ernstfall schutzlos zu sein.»

Die Dezentralisierungsübung mit den Autobahnlandungen von F/A-18, das NATO Tiger Meet, an dem die Schweizer Luftwaffe teilnahm, sind Zeichen der Zeit. Auch darüber berichten wir. Und über weitere spannende Themen in der Zivilluftfahrt, aus der Helikopterbranche und zahlreiche News.

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