Das Low Flight Network (LFN) ist ein Netzwerk von Routen im Schweizer Luftraum in niedrigeren Höhen für IFR-Flüge mit Helikoptern. Das LFN umfasst ein Streckenflugnetz und daran anschliessende IFR An- und Abflugverfahren (Point in Space, PinS) auf Landestellen, wie zum Beispiel Spitäler oder militärische Infrastrukturen. Das LFN ermöglicht eine geringere Wetterabhängigkeit für Flüge und damit eine erhöhte Einsatzbereitschaft bei marginalen Wetterbedingungen. Die Nutzung des LFN ist heute beschränkt auf Helikopter der Rega und der Luftwaffe, welche gemeinsam mit Skyguide massgeblich an der Entwicklung beteiligt waren.

Es gilt «see and avoid» – auch für IFR-Verkehr

Neben den heute bereits bestehenden IFR-Flügen im Luftraum E muss also damit gerechnet werden, dass auch auf tieferen Flughöhen auf den LFN-Routen  IFR-Flüge stattfinden. Dabei gelten für alle Teilnehmer die gleichen Regeln im entsprechenden Luftraum, also «see and avoid» auch für den IFR-Verkehr. Der Unterschied ist, dass die Helikopter auf dem Low Flight Network die Visual Meteorological Conditions (VMC) nicht einhalten müssen und folglich zum Beispiel Wolken durchfliegen dürfen. Die Flugsicherungsdienste sind nicht für eine Separation des Flugverkehrs zuständig, Informationen über möglichen IFR-Verkehr können Piloten über den Fluginformationsdienst (FIC) in Erfahrung bringen.

Wolkenabstände einhalten Transponder benützen

Die Einhaltung der Wolkenabstände sowie der Betrieb des Transponders, wenn einer vorhanden ist, ist von grösster Bedeutung für die Sicherheit aller Luftraumbenutzer, steht im AIC 005/2020 B vom 10. September 2020 geschrieben. Das Einhalten der Halbkreisregel für den motorisierten VFR Verkehr sei ein weiterer wichtiger Faktor für die Flugsicherheit. Die Karte (siehe Bild) des AIC weist darauf hin, wo das LFN durchführt (blaue Linie) und wo die heute bewilligten PinS An- und Abflüge stattfinden (rote Pfeile). Die Karte soll helfen, bei der Flugvorbereitung den Verlauf dieser Routen zu sehen und sich darauf einzustellen. Die LFN-Karte soll in Zukunft in das VFR-Manual integriert und nachgeführt werden.