Im November 2021 wollen die USA ihr erstes, zunächst noch unbemanntes Orion-Raumschiff zur Vorbereitung von künftigen astronautischen Missionen in die Umlaufbahn unseres Erdtrabanten schicken. Dabei wird es von deutscher Technologie angetrieben und versorgt, und auf Kurs in Richtung Mond gebracht.
ESM wird am Kennedy Space Center geprüft
«Wir freuen uns sehr, dass die European Service Modules (ESM), die die USA wieder zum Mond bringen, hauptverantwortlich in Bremen gebaut werden. Deswegen haben wir uns stark dafür eingesetzt, dass das erste Modul den Namen der deutschen Hansestadt tragen wird. ESM-1 'Bremen‘ bringt die erste Orion-Kapsel in eine Mondumlaufbahn und wieder zurück zur Erde», betont Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR.
Für ihre erste Reise werden Orion und die Antriebs- und Versorgungseinheit ESM aktuell am Kennedy Space Center der NASA in Florida auf Herz und Nieren gecheckt. Die NASA hat im Rahmen ihres Artemis-Programms bei der ESA bislang sechs solcher ESM bestellt, für die in insgesamt zehn europäischen Ländern gearbeitet wird. Die Endmontage findet schliesslich in Bremen statt, bei Airbus, wo auch die industrielle Programmleitung liegt.
Mit dem zweiten ESM bemannt zum Mond
Die ESM sind das Herzstück aller Orion-Raumschiffe und sitzen unterhalb der Crew-Kapsel. Ihr Haupttriebwerk soll künftig wieder Astronauten zum Mond bringen – unter anderem auch erstmals drei Europäer zur geplanten internationalen Mondraumstation Lunar Gateway – und liefert über vier Solarsegel den Strom für ihren Flug. Ausserdem reguliert es Klima und Temperatur im Raumschiff und lagert Treibstoff sowie lebensnotwendigen Sauerstoff und Wasservorräte für die Crew. Das Orion-Raumschiff und damit auch die ESM gelten als zentraler Meilenstein für künftige astronautische Missionen zum Mond, und vielleicht auch einmal zum Mars.
Derzeit wird in Bremen ein weiteres ESM für eine zweite Mondmission gebaut, bei der erstmals eine Crew an Bord sein soll.