Die Einrichtung des grenzüberschreitenden freien Streckenluftraums eröffne Tausende neuer Optionen und erhöhe die Effizienz für die meisten Flüge über Deutschland und die Benelux-Länder, schreibt Eurocontrol. Die Luftraumnutzer könnten zusätzliche Flugplanungsoptionen nutzen, darunter lange grenzüberschreitende Direktstrecken, die beispielsweise das Vereinigte Königreich mit Polen in einem Stück verbinden, ohne dass Zwischenpunkte im MUAC/KUAC-Luftraum eingeplant werden müssen. Es werde auch möglich sein, grenzüberschreitende direkte Strecken unterschiedlicher Länge zu nutzen, um die Flugrouten entsprechend den Windmustern zu optimieren und gesperrte oder überlastete Lufträume zu umfliegen, so Eurocontrol.

Bessere Planung

Ziel des freien Streckenluftraums ist es, den Luftraumnutzern zu ermöglichen, ihre Flugrouten im Vergleich zu den veröffentlichten ATS-Strecken und den direkten Weg genauer nach ihren gewünschten Flugprofilen zu planen. Dies führt zu grösserer Kosteneffizienz und reduziert die Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt durch geringeren Treibstoffverbrauch und weniger Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig könne das höchste Sicherheits- und Kapazitätsniveau aufrechterhalten oder verbessert werden.

Einheitliches Flugverkehrsmanagement

«Der grenzüberschreitende freie Streckenluftraum zwischen den Gebieten, für die DFS und MUAC jeweils zuständig sind, ist ein weiterer wichtiger Baustein unserer gemeinsamen Vision von einem exzellenten Flugverkehrsmanagement. Dieser operative Meilenstein ist ein wesentlicher Baustein für ein einheitliches Flugverkehrsmanagement in den Benelux-Ländern und Deutschland – einem Teil des Kontinents, in dem rund 35 Prozent des europäischen Verkehrsaufkommens abgewickelt werden und der einige der grössten Flughäfen Europas beherbergt», sagte John Santurbano, Direktor des MUAC.

«H24»
Der freie Streckenluftraum H24 ist seit 2019 im Luftraum der MUAC in Betrieb. Der grenzüberschreitende freie Streckenluftraumbetrieb von/nach den Fluginformationsgebieten Kopenhagen, Schweden, Schweiz und Wien wurde bereits zwischen 2019 und 2022 umgesetzt. Der grenzüberschreitende H24-Luftraumbetrieb ist innerhalb und zwischen den Benelux-Ländern, Deutschland, Dänemark, Schweden und der Schweiz sowie nachts mit Österreich möglich.