Meldungen über vereinbarte Kooperationen, abgeschlossene Kaufverträge und Präsentationen von innovativen Luftfahrzeugen oder Produkten treffen derzeit fast stündlich in den E-Mail-Postfächern der Medienvertreter ein. Nicht erstaunlich bei 2500 Ausstellern aus 48 Nationen, die sich in Paris präsentieren und versuchen, bei potenziellen Kunden zu punkten. In diesen ersten Tagen geht es ausschliesslich ums Geschäft. Erst ab Freitag und für die letzten drei Tage öffnet sich das Gelände für die allgemeine Öffentlichkeit, die den Anlass vor allem besuchen wird, um die rund 150 Flugzeuge am Boden und in der Luft zu bestaunen.
Ausrüstung für Spezialmissionen
Zu den bereits getätigten Vereinbarungen gehört die der Aerodata AG mit dem deutschen Regionalflugzeughersteller Deutsche Aircraft. Bei der strategischen Partnerschaft geht es um die Bereitstellung und Lieferung einer schnell verfügbaren, in Deutschland hergestellten Special-Mission-Lösung für eine Vielzahl von Überwachungs- und Aufklärungsmissionen. Ziel der Kooperation ist es, eine Lösung für ein Spezialflugzeug «Made in Germany» genauer, für die regionale Turboprop D328eco bereitzustellen.
Laser zur Überwachung von Gravitationswellen
Auch die Europäische Weltraumorganisation (ESA) ist an der Paris Airshow präsent und gab den Abschluss einer Vereinbarung mit der OHB System AG bekannt. Dieses Unternehmen soll den Interferometer Space Antenna (LISA) bauen. Dieses ehrgeizige wissenschaftliche Projekt mit drei Raumfahrzeugen wird das erste weltraumgestützte Observatorium sein, das Gravitationswellen untersucht: Wellen in der Raumzeit, die durch die gewaltigsten Ereignisse im Universum verursacht werden, beispielsweise durch die Kollision und Verschmelzung supermassiver Schwarzer Löcher. Die feierliche Unterzeichnung fand auf der Internationalen Luftfahrtmesse in Paris statt und markiert den offiziellen Startschuss für die industrielle Entwicklung der Mission. In Zusammenarbeit mit dem LISA-Team wird die OHB nun das Raumfahrzeugdesign fertigstellen und mit dem Bau beginnen.
Sitze mit Sichtschutz für Boeing 787-9
Zurück zur Luftfahrt. Die japanische ANA stellt auf der Paris Airshow «THE Room FX» vor. Die Sitze für die Business Class der nächsten Generation für die Boeing 787-9 sind jeweils mit einer Sichtschutztür ausgestattet. Die Sitzabteile wurden in Zusammenarbeit mit dem französischen Flugzeugsitzhersteller Safran Seats und dem britischen Designunternehmen Acumen entwickelt und sollen den Passagieren ein unvergleichliches Erlebnis bieten.
Grossbestellung
Airbus durfte eine Absichtserklärung für eine Grossbestellung von 100 Single-Aisle-Flugzeugen des Typs A321neo von Vietjet, Vietnams grösste private Fluggesellschaft, entgegennehmen. Egypt Air hat zusätzliche16 A350-900 bestellt. Die Flugzeugherstellerin Airbus gab zudem die Montage des ersten Prototyps von SIRTAP – einem hochleistungsfähigen taktischen unbemannten Flugsystem von Airbus – bekannt. Das Luftfahrzeug sei bereit für den Start der Bodentests in den Einrichtungen von Airbus Defence and Space in Getafe, Spanien.
Ersatztriebwerke für 777
Air France Industries KLM Engineering & Maintenance und Air Austral haben einen Vertrag über die Bereitstellung von Triebwerkssupport für die drei Boeing 777-Flugzeuge der Fluggesellschaft unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Bereitstellung von Ersatztriebwerken und Reparaturleistungen. Die 777-Flotte spielt bei der Air Austral eine sehr zentrale Rolle im Langstreckenbetrieb, insbesondere zwischen Paris Charles de Gaulle (CDG) und der Insel Réunion (RUN). Die Fluggesellschaft legt Wert auf die Betriebssicherheit. Die abgeschlossene Vereinbarung soll dazu beitragen, indem die Verfügbarkeit von Ersatzmotoren vom Typ GE90-115 sichergestellt ist. Die Vereinbarung umfasst auch den Zugang zu Triebwerkskomponenten während der gesamten Dauer der Triebwerksüberholungen, sodass Air Austral ihre Planung optimieren und Ausfallzeiten während planmässiger Wartungsarbeiten reduzieren kann.