Das neue Modell PC-6 Porter der Pilatus Flugzeugwerke hob am 4. Mai 1959 auf dem Flugplatz Buochs zum ersten Mal ab. Der Porter war einst als Universalflugzeug in Ganzmetalbauweise konzipiert. Damals passten zunächst sieben, später sogar bis zu zehn Passagiere oder  alternativ 1200 Kilo Fracht in die Einmotorige.

Legendäre Expedition im Himalya

Einen Teil seines legendären Rufs erwarb sich die Maschine bereits durch einen der Prototypen, der als sogenannte Himalaya-Porter berühmt wurde. Mit dieser auf den Namen Yeti getauften Maschine wurde 1960 eine eidgenössische Expedition in Nepal durch Transportflüge ins Hochgebirge unterstützt. Dabei war der Porter noch mit dem nur 340 PS leistenden GSO-480-Lycoming ausgerüstet.

Erst als Turbo-Porter-Version bekam er seine charakteristische Langnase. Denn der ursprüngliche Sechszylinder hatte zu wenig Leistung. Deshalb erhielt die PC-6A-Version bereits 1961 zuerst eine französische Turbomeca Astazou II-Propellerturbine und drei Jahre danach eine PT-6 von Pratt&Whitney als PC-6B verpasst. Deren heutige Variante PT6A-27 ist mit 650 SHP viel stärker als der Lycoming, hat aber weniger Gewicht. Deshalb musste bereits damals die Rumpfspitze deutlich in die Länge wachsen, um die leichte Propellerturbine unterzubringen und den Schwerpunkt dennoch einhalten zu können. Das verleiht dem Turbo Porter bis heute sein unverwechselbares Aussehen.

Produktion endet noch in diesem Jahr

Legendär ist der Porter auch wegen seiner kurzen Start- und Landestrecken: 1444 Fuss reichen zum Abheben über ein 50ft-Hindernis und 1033 Fuss über ein 50ft-Hindernis zum Aufsetzen. Der Pilatus Porter PC-6 ist dafür prädestiniert, auf jeglicher Art von Start- und Landepisten, in den entlegensten Gebieten der Welt, in grossen Höhen und verschiedensten klimatischen Bedingungen zu operieren. Beim Bremsen hilft die Schubumkehr der Propellerturbine. Ebenfalls wichtig: Der Porter kann sehr langsam fliegen. Erst unterhalb von 58 kts stallt die Maschine. Etwa 125 kts ist der PC-6 der letzten Baujahre schnell. Er überzeugt mit einer soliden Bauweise und erprobten Systemen, kombiniert mit bewährter Schweizer Qualität. Vorzüge, die den Pilatus Porter sowohl im Betrieb als auch im Unterhalt zu einem ausserordentlich zuverlässigen und wirtschaftlichen Flugzeug machen.

Die Karriere des «Arbeitstiers» Turbo Porter als Neuflugzeug endet in diesem Jahr nach 60jähriger Erfolgsgeschichte. Die Produktion in Stans wird nach der Auslieferung des 598. Exemplars beendet.