Die Schweizer Flugsicherung Skyguide hat für ihr Umweltengagement eine Anerkennung erhalten: Als erstes Flugsicherungsunternehmen weltweit hat sie die sogenannte vollständige Reifestufe 3 des internationalen Umwelt-Programms «GreenATM» (mehr dazu unten) erreicht. Damit macht Skyguide deutlich, dass Umweltbewusstsein ein integraler Bestandteil ihrer Unternehmenskultur ist. Diese Einstufung hat der internationale Branchenverband der Flugsicherungen (CANSO) vorgenommen. Er würdigt damit Skyguides führende Rolle in der nachhaltigen Entwicklung der Flugsicherung – in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus. «Diese Anerkennung ist ein Beweis dafür, dass Innovation und ökologische Verantwortung in der Luftfahrt durchaus Hand in Hand gehen können», sagt Alex Bristol, CEO von Skyguide.
Flugwege spielen eine bedeutende Rolle
Im Jahr 2023 erhielt Skyguide als erste Flugsicherung überhaupt eine GreenATM-Anerkennung. Dabei spielen die Verkehrswege eine bedeutende Rolle, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flugzeuge täglich leiten. Während früher ein Netz von grossen Luftstrassen den Schweizer Himmel durchzogen, auf denen die Lotsinnen und Lotsen die Flieger leiteten, herrscht heute für die Piloten eine viel freiere Routenwahl. «Für die Fluggesellschaften bedeutet dies, dass sie sich für direktere Wege entscheiden können – und so weniger Treibstoff tanken müssen», sagt Bristol. Das wirkt sich gleich doppelt auf den CO2-Austoss aus: Kürzere Wege erfordern weniger Energie. Zudem ist eine Maschine, die weniger Treibstoff mitführt, leichter – was wiederum für einen geringeren Kerosin-Verbrauch sorgt.
2023 war erst der Anfang
Die erste ökologische Anerkennung erlangte Skyguide damals auch dank energieeffizienter Infrastruktur und dem Umweltbewusstsein ihrer Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Tätigkeiten. Weitere Beispiele für das ökologische Engagement von Skyguide sind: die Teilnahme an der Initiative des Bundes «Vorbild Energie und Klima», die Förderung der direkten und freieren Routenwahl im Flugverkehr und die aktive Einbindung von Mitarbeitenden und Partnern in Umweltprojekte. «Die Auszeichnung von 2023 war für uns erst der Anfang», blickt Bristol zurück. Denn: Nach der Einstufung müssen die Flugsicherungen über zwei Jahre hinweg belegen, dass sie ihr Engagement für die Umwelt nachhaltig verstärken. Nur so erlangen sie die volle Anerkennung auf der jeweiligen ökologischen Reifestufe.
Drohnen vermessen die Navigationsanlagen
So hat Skyguide seit 2023 ihre Bemühungen weiter verstärkt und nimmt etwa eine Vorreiterrolle ein, wenn es um die regelmässig nötigen Vermessungsflüge geht. Dabei kalibrieren Techniker beispielsweise die Instrumente der Landesysteme der Flugplätze. «Wir nutzen dafür, wo möglich, kein Vermessungsflugzeug mehr, sondern setzen auf eine Drohne», sagt der Skyguide-Chef. Eine Massnahme, die sich auf den ökologischen Fussabdruck auswirkt.
Auszeichnung eine weitere Etappe
Und so hat nach mehreren erfolgreich durchlaufenen Audits heute CANSO die ökologische Reifestufe 3 der Schweizer Flugsicherung bestätigt – was noch keinem anderen Flugsicherungsdienstleister gelungen ist. Für Bristol ist allerdings klar: «Diese Anerkennung stellt für uns zweifelsohne einen wichtigen Schritt dar und widerspiegelt unser Engagement für die Nachhaltigkeit. Wir verstehen sie allerdings nicht als Endziel, sondern vielmehr als Etappe, um uns und unsere Pionierarbeit weiterzuentwickeln.» So will Skyguide ihr Engagement für klimafreundlichere Flugwege weiter verstärken. Verbesserungspotenzial sieht Bristol etwa bei den An- und Abflügen. «Statt wie heute die Maschinen treppenartig aufsteigen oder absinken zu lassen, wollen wir sie vermehrt auf einer kontinuierlich steigenden oder sinkenden Route führen», sagt Bristol. Das wirkt sich positiv auf den Treibstoffverbrauch aus.