Am 20. April hat SpaceX das Starship auf dem Super Heavy Booster zum ersten Flugtest gestartet. Noch vor der Stufentrennung geriet die Komposition in 37 km Höhe ins Trudeln und explodierte schliesslich, wobei auch dies nicht wie geplant geschah. Die Selbstzerstörung wurde zu spät ausgelöst. SpaceX schreibt, man habe aus dem ersten Flugtest zahlreiche Lehren gezogen, die zur Verbesserung an der Rakete und der Bodenstation geführt hätten. Die Startrampe, die beim Test zerstört wurde, musste ohnehin neu gebaut werden. Nun wurde das Fundament verstärkt und ein wassergekühlter Flammenschutz aus Stahl eingebaut.

Zum Handeln verpflichtet

SpaceX war aber nicht nur im eigenen Interesse gefordert, sondern wurde auch ordentlich gerüffelt. Die US-Luftfahrtbehörde FAA wurde in ihrem Abschlussbericht zum «Unfall» vom 20. April ziemlich deutlich. Sie benannte mehrere Ursachen für das Unglück und forderte von SpaceX die Umsetzung von 63 Abhilfemassnahmen, die eine Wiederholung des Unfalls verhindern sollen. Zudem sah die Behörde auch die öffentliche Sicherheit gefährdet. 

Sicherheitskritische Systeme verbessert

Zu den von der FAA geforderten Korrekturmassnahmen gehörten neben der Umgestaltung der Startrampe zur Erhöhung ihrer Robustheit,  die Umgestaltung der Hardware zur Verhinderung von Lecks und Bränden, die Einbeziehung zusätzlicher Überprüfungen in den Konstruktionsprozess, zusätzliche Analysen und Tests sicherheitskritischer Systeme und Komponenten einschliesslich des Autonomen Flugsicherheitssystems sowie die Anwendung zusätzlicher Änderungskontrollverfahren. 

Verfahren zur Stufentrennung angepasst

SpaceX geht davon aus, dass es an der Einleitung der Stufentrennung gelegen hat. Bei der zweiten Flugerprobung werden erstmals ein System zur Abtrennung der Oberstufe und ein neues elektronisches Schubvektorsteuerungssystem (TVC) für die superschweren Raptor-Triebwerke zum Einsatz kommen. Konkret sollen nun die 6 Raptor-Triebwerke der Oberstufe bereits vor der Trennung vom Super Heavy Booster gezündet werden und das Raumschiff von der Rakete wegstossen. Durch den Einsatz von Elektromotoren weise das neue System weniger potenzielle Fehlerpunkte auf und sei deutlich energieeffizienter als herkömmliche hydraulische Systeme, so SpaceX. Man darf gespannt sein, was die Verbesserungen bringen. 

Einmal um die Welt?

Das zuerst genannte Startfenster wurde im Verlaufe des Donnerstags vom 17. auf den 18. November korrigiert. SpaceX begründet die Verschiebung damit, dass ein Antriebselement ausgetauscht werden muss. Für den zweiten Testflug öffnet das Startfenster neu am 18. November um 7.00 Uhr Ortszeit in Boca Chica. In Mitteleuropa ist es dann 14 Uhr. SpaceX wird auf seiner Website 30 Minuten vor dem Start einen Live-Webcast übertragen. Sollte das Starship den Suborbit dieses Mal erreichen, so ist vorgesehen, dass es nach einem 90-minütigen Flug um die Erde in der Nähe von Hawaii wieder zur Erde zurückkehrt.