Im ersten Quartal 2022 beförderte die Swiss International Air Lines (Swiss) insgesamt über 1,8 Mio. Passagiere, knapp 6,5 Mal mehr als im Vorjahr. Diese Passagierzahlen liegen immer noch deutlich unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019, stellen aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr dar. Total führte Swiss über 18’300 Flüge durch, was einer Vervierfachung gegenüber der Vorjahresperiode entspricht.

Operativer Verlust reduziert

Das Mehr an Passagieren liess den operativen Verlust von Swiss gegenüber 2021 um über 75 Prozent auf CHF -47,4 Mio. (Q1 2021: CHF -201,0 Mio.) schrumpfen. Dabei hat sich positiv niedergeschlagen, dass sich die operativen Erträge infolge einer deutlichen Nachfragesteigerung mehr als verdoppelt haben. Sie beliefen sich auf knapp CHF 712,0 Mio. (Q1 2021:  CHF 299,6 Mio.). Zudem hat Swiss im Rahmen ihrer Restrukturierung weiterhin an systematischen Profitabilitätssteigerungen und Kostensenkungen gearbeitet. Im ersten Quartal hat Swiss einen positiven Cashflow von über CHF 200,0 Mio. erwirtschaftet.

Markus Binkert, CFO von Swiss, erklärt: «Die deutliche Ergebnisverbesserung, die wir gegenüber Vorjahr erwirtschaften konnten, und der positive Cashflow stimmen uns zuversichtlich und bestätigen uns in unserem Ziel, das Gesamtjahr 2022 mit einer schwarzen Null abzuschliessen.»

Folgen des Kriegs wirken sich aus

Belastend wirkte sich der Anstieg der Treibstoffkosten aus, die üblicherweise die grösste Kostenposition einer Fluggesellschaft ausmachen. Zudem wurde die Nachfrage durch den Ausbruch des Ukraine-Russland-Konfliktes kurzzeitig leicht abgeschwächt.

Swiss plant Umschuldung des Bankenkredits

In den letzten drei Monaten ist es Swiss gelungen, den gezogenen Betrag des zu 85 Prozent vom Bund verbürgten Bankenkredits in Höhe von CHF 1,5 Mrd. weiter deutlich zu reduzieren. Binkert erläutert: «Der stabile Geschäftsverlauf sowie die positive Entwicklung unserer Liquiditätssituation erlauben es uns, nun Finanzierungsalternativen für die Ablösung des Bankenkredits in Betracht zu ziehen. Vorausgesetzt, die weitere geopolitische Entwicklung lässt es zu, streben wir eine Umschuldung im Lauf des zweiten Quartals an.» 

Dem Einsatz der Mitarbeitenden zu verdanken

Mit Blick auf die positive Ergebnisentwicklung sagt Dieter Vranckx, CEO von Swiss: «Der aktuelle Trend stimmt uns hoffnungsvoll, dass der Wendepunkt der Pandemie erreicht ist. Zudem zeigt sich deutlich, dass unsere Restrukturierungsmassnahmen Wirkung zeigen. Dass wir heute wieder positiv nach vorn blicken können, verdanken wir vor allem auch dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden.»

Swiss führt Transformation weiter

Swiss will die Transformation, die sie infolge der Corona-Pandemie initiiert hat, konsequent weiterführen. Kernelemente sind eine Stärkung der Premium-Positionierung sowie eine noch stärkere Ausrichtung auf Nachhaltigkeit. So hat die Airline im ersten Quartal 2022 auf ihrer Boeing 777-300ER-Langstreckenflotte eine Premium Economy Class lanciert. Der Einbau in allen zwölf Flugzeugen der Boeing 777-Flotte soll bis Ende Juni 2022 abgeschlossen werden. Zudem hat Swiss auf ihren Flugzeugen der Airbus A320neo-Familie das innovative Kabinenkonzept «Airspace» eingeführt, das den Fluggästen unter anderem durch mehr Sitzkomfort ein spürbar verbessertes Reiseerlebnis bietet.

Oberflächentechnologie und alternative Treibstoffe

Darüber hinaus verfolgt Swiss weiterhin ihren Nachhaltigkeitspfad zum CO2-neutralen Fliegen. Swiss wird als erste Passagierfluggesellschaft weltweit die innovative Oberflächentechnologie AeroSHARK nutzen, wodurch jährlich bis zu 15’200 Tonnen CO2 eingespart werden sollen. Die Beklebung des ersten Flugzeugs ist in den kommenden Monaten geplant. Zudem haben Swiss und die Lufthansa Group mit Synhelion eine strategische Zusammenarbeit zur Markteinführung von solarem Treibstoff vereinbart. Damit wird Swiss die weltweit erste Fluggesellschaft, die CO2-neutralen «Sun-to-Liquid Treibstoff» nutzt.