Das Schweizer Flugsicherungsunternehmen skyguide verurteilt die Arbeitskampfmassnahmen, die von wenigen militanten Gewerkschaftsführern von Skycontrol angedroht wurden, aufs Schärfste. «Solche Massnahmen wären ungerechtfertigt und verantwortungslos. Die Aktionen einzelner Aktivisten würden die Interessen der Bevölkerung und der Wirtschaft speziell in der Romandie schädigen», erklärt Alex Bristol, CEO von skyguide. «Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich die allermeisten Lotsinnen und Lotsen von skyguide dem Streik auf keinen Fall anschliessen würden.»

Sollte Skycontrol seine Streikdrohung wahr machen, könnten die Kampfmassnahmen den Luftverkehr speziell in der Romandie stark beeinträchtigen. «Die negativen Konsequenzen des Verhaltens einzelner Aktivisten für unsere Kunden und Partner – namentlich für den Flughafen Genf, die Fluggesellschaften und die Passagiere – wären äusserst bedauerlich. Im Interesse dieser Betroffenen erwarten wir nach wie vor, dass die militante Gewerkschaftsführung von Skycontrol von dieser drastischen Massnahme absieht und zur Sozialpartnerschaft zurückkehrt», sagt Urs Lauener, Chief Operating Officer (COO) von skyguide.

Schaden für das Gesamtsystem Luftfahrt

Auch der Aero-Club der Schweiz verurteilt die angedrohten Streiks. «Kampfmassnahmen dieser Art sind nicht zielführend und schaden dem Gesamtsystem Luftfahrt in der Schweiz», zeigt sich AeCS-Zentralpräsident und Nationalrat Matthias Jauslin verärgert. Auch einige  Regionalflugplätze wären davon betroffen – und damit die Leichtaviatik, welche auf solchen Plätzen eine nicht unbedeutende Zahl an Flugbewegungen generiert und von einem Streik direkt betroffen wäre. «Das Ausscheren der Gewerkschaft Skycontrol ist unserer Ansicht nach nicht nachvollziehbar und unverständlich. Wir erwarten, dass alle Flugverkehrsleiter/Innen ihre Verantwortung wahrnehmen und sich bewusst werden, welchen Image-Schaden sie mit einem Streik anrichten würden», hält Jauslin fest. Er fordert die betroffenen Parteien auf, eine rasche Einigung anzustreben und auf weitere Drohgebärden zu verzichten.