Fast zwei Milliarden US-Dollar für ein Flugzeug; damit schlagen die beiden Boeing 747-8I sogar den teuersten Stealth-Bomber der USA in punkto Anschaffungskosten. Zwar kostet dieser sogar knapp über zwei Milliarden Dollar. Wenn aber der tatsächliche Preis zugrunde gelegt wird, dann sind die beiden neuen Air Force One auf 747-Basis die kostspieligsten Luftfahrzeuge weltweit. Denn ihre Anschaffungs- und Umbaukosten haben die ursprünglich vereinbarte Fixpreis-Summe von 3,9 Millarden US-Dollar mittlerweile schon überschritten und werden nun auf tatsächlich mindestens 5,3 Millarden geschätzt. Auslieferung soll wohl nicht vor 2029 sein.

Für Training – und danach als Ersatzteilspender

Da ist es gut, wenn die Crews vorher schon fit auf dem neuen Muster sind. Deshalb hat Lufthansa im Dezember überraschend zwei gebrauchte 747-8I von 2012 und 2013 ihrer Passagierflotte an die US Air Force verkauft. Sie werden 2026 in die USA überführt. Dort dienen sie zunächst zum Training der Air-Force-One-Crews. Anschliessend werden sie aber zu Ersatzteilspendern degradiert. Denn Teile und Triebwerke für die 747-8 werden zunehmend rar. Lufthansa betreibt noch 19 Exemplare 747-8I und acht Stück 747-400. Damit ist die Fluggesellschaft eine der grössten 747-Betreiberinnen unter den Passagier-Airlines.

Air Force One: Stark modifizierte Boeing 747-8I

Die neuen Air Force One sind stark modifizierte Boeing 747-8I-Versionen. So wurden bereits vor Jahren zwei von einer insolventen russischen Airline bestellte und bei Boeing fertiggestellte Jumbo Jets in Passagierversion nicht ausgeliefert. Die amerikanische Luftwaffe kaufte sie anschliessend. Seit einigen Jahren werden sie bereits von Boeing an einem Flugplatz in Texas aufwändig zu Regierungsflugzeugen umgerüstet. Die beiden neuen Air Force One sollten eigentlich 2026 einsatzbereit sein. Kurz vor Donald Trumps erneutem Amtsantritt als US-Präsident wurde aber laut Medienberichten bekannt, dass Boeing die Auslieferung voraussichtlich auf 2029 verschiebt.